[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #376 vom 09.02.2004
Rubrik Neu erschienen

Norah Jones "Feels Like Home"

Sängerin/Songschreiberin/Pianistin mit eigener Note zwischen Pop, Blues, Country & Jazz
(CD, LP, SACD; Blue Note)

Definitiv keine Eintagsfliege! Zusätzlich geehrt durch die Tatsache, dass ihr der Grammy-Rummel um's (zu Recht) aufhorchenlassende Debüt irgendwann selbst zuviel wurde, scheint Mrs. Jones umso konzentrierter an der Bestätigung gesammelter Vorschusslorbeeren gefeilt zu haben. Hier präsentiert sich zweifellos ein auf dem Boden gebliebenes Talent, das erstaunlich abgeklärt mit eigener Handsome Band plus Gästen wie Dolly Parton, Levon Helm und Garth Hudson (The Band) noch entschiedener den eigenen Weg zwischen Songschreiber-Pop, Blues, Country und einem Hauch von Jazz sucht und auch findet.
Eigene Songs und Adaptionen von Tom Waits/Kathleen Brennan, Townes Van Zandt und Duke Ellington – diesmal dezent elektrifiziert und vom Tempo her einen oder gelegentlich sogar mehrere Gänge heraufschaltend – klingen wie aus einem Guss; und wiederum wacht der Aretha Franklin-erfahrene Arif Mardin darüber, dass trotz vereinzelt Streichern keine Note zuviel den Blick auf's Wesentliche verschandelt.
"Feels Like Home" wirkt charaktervoller, reifer, in seiner naturalistischen Direktheit vielleicht sogar 'ländlicher' als der mittlerweile 16 Millionen Verkäufe schwere Vorgänger: Musik, bei der man sich ob altvertrauter Zutaten schnell zuhause fühlt, beim genaueren Hinhören aber einräumen muss, derartiges vorher so noch nie gehört zu haben – vielleicht sogar die Essenz dessen, was grandiose Musik letztlich ausmacht...
PS: Vinyl soll folgen. [bs: @@@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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