#389 vom 17.05.2004
Rubrik Feature
Norah Jones, 30.4.2004, Alte Oper Frankfurt
Nach erfreulich kurzweiligem Auftakt durch den singenden Songschreiber Amos Lee klangen Norah Jones und ihre Handsome Band erstmal erwartungsgemäß 'moody'. Den größten Beifall im Set ernteten natürlich die möglichst originalgetreu reproduzierten Singles "Don't Know Why" und "Sunrise". Doch justament als sich manch' kritischerer Geist fragen wollte, ob's denn beim bloßen 'Nachspielen' der Highlights aus beiden Millionensellern bleiben sollte, mussten Mrs. Jones & Co. eines der an sich groovigeren Nümmerchen der Neuen wohl erstmal in den Sand setzen, um folgend erheblich deutlicher Profil zeigen zu können: u.a. mit dem hierzulande unbekannten Japan-Bonustrack des Grammy-dekorierten Erstlings und mehr als überzeugenden Cover-Versionen von Gram Parsons' "She" und Bob Dylans "If Not For You" zum Finale. Dazu trug nicht zuletzt der während des letzten Drittels zunehmend von der Leine gelassene Gitarrist Adam Levy das Seinige bei.
Die live noch deutlicher bluesig-countryeskem Songwriting als dem Jazz verbundene Darbietung evokierte sogar einen "Freebird"-Zwischenrufer – aber der kniff wohlweislich, als er zur Erfüllung seines 'Wunsches' den Piano-Schemel mit der barfüßigen, aber offensichtlich mit allen Club-Wassern gewaschenen Fünfundzwanzigjährigen teilen sollte. Für echte Club-Atmosphäre war die Alte Oper als Konzertrahmen möglicherweise doch zu groß. [bs]
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