#532 vom 30.04.2007
Rubrik Neu erschienen
Otis Taylor "Definition Of A Circle"
Trance Blues – Individualist aus Colorado macht frei von üblichen Schemata sein Ding
(CD; Telarc)
Wiederum redefiniert der Individualist aus Colorado den Blues als erdenklich freie Ausdrucksform, wobei er fast völlig auf die Reproduktion gängiger Schemata verzichtet. In Otis Taylors Blues-Kosmos pocht das Herzen Schwarzafrikas, dort vermählen sich die über einen Akkord gebrummelten Mantras von John Lee Hooker, der expressive Soul-Folk von Richie Havens, der hypnotische Folk-Jazz des jungen Van Morrison mit den flirrenden Sound-Improvisationen von Miles Davis, Grateful Dead bis hin zu Sonic Youth und lassen sich sogar dezente Anklänge an klassisch-minimalistische Neutöner entdecken. Streicher und Cornet fügen sich ebenso stimmig ins Klangbild wie die zumindest auf dem Papier doch recht unterschiedlich wirkenden Gäste Gary Moore (g), Charlie Musselwhite (blues-harp) oder Jazz-Pianistin Hiromi Uehara.
Selbst die Stücke ohne Schlagzeug entwickeln eine schier unglaubliche Dynamik. Zu den Höhepunkten zählen das gut siebenminütige 'Katrina'-Lamento "They Wore Blue" und das unmittelbar folgende, nicht minder ergreifende "Few Feet Away", auf dem Otis Taylor das Mikro mit seiner Bassistin und Tochter Cassie teilt.
Eine gute Platte, auch wenn die Vorgänger vielleicht eine Spur homogener und direkter ins Ohr gingen. [bs: @@@]
<#238: Gary Moore "Back To The Blues"> [www:Â @@@@@]
<#492: Charlie Musselwhite "Delta Hardware"> [bs:Â @@@]
<http://www.otistaylor.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a115507