#479 vom 03.04.2006
Rubrik Neu erschienen
Nina Hagen & The Capital Dance Orchestra "Irgendwo auf der Welt"
Nina Hagen mit Klassikern der 'guten alten Zeit' – ein unfreiwilliges Plädoyer für die Originale
(CD; Universal)
Die Lust auf alte Lieder reißt offensichtlich nicht ab. Nachdem Robbie Williams, Rod Stewart oder die No Angels schon vor einigen Jahren die 'goldene Swing-Ära' entdeckt haben, stolpert auch die "völlig verkannte Grande Dame des öffentlichen Hokuspokus" (taz) mit einem Album voller Evergreens hinterdrein. Die Auswahl reicht von George und Ira Gershwin ("Summertime") über den Operettenkomponisten Ralf Benatzky ("Yes, Sir" – mit der bezeichnenden Zeile "auch ein schlechter Ruf verpflichtet") bis zu Hildegard Knef ("Für mich soll's rote Rosen regnen").
Obwohl sich Nina Hagen auffallend zurückhält und ihre exaltierte Art nur in Ansätzen durchblitzt, ist sie stimmgewaltiger als ihre Kollegen. Dass die Songs mit einer Big Band eingespielt wurden und ihre dunkle Stimme immer wieder wie eine Referenz an Zarah Leander wirkt, macht das Album sympathisch – aber noch lange nicht großartig und eigenständig. Die Interpretationen sind durchweg so konventionell, selbst bei einer durchschnittlichen Silvestermatinée würden sie nicht aus dem Rahmen fallen. Wenn dieser Musik die neuen Sichtweisen, die eigene und eigenwillige Interpretation fehlen, ist sie nicht nur langweilig, sondern auch überflüssig. [ms: @@]
<#399: Kurt Weill / Ensemble Modern / Max Raabe / HK Gruber / Nina Hagen "Die Dreigroschenoper"> [sal:Â @@@@@]
<#320: Rod Stewart "It Had To Be You... The Great American Songbook"> [pb:Â @]
<#371: Rod Stewart "As Time Goes By"> [ms:Â @]
<#272: Robbie Williams "Swing When You're Winning"> [ut:Â @@]
<http://de.wikipedia.org/wiki/Nina_Hagen>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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