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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #294 vom 13.05.2002
Rubrik Neu erschienen

Tom Waits "Blood Money"

Woyzeck auf Coney Island
(CD, LP; Anti)

Anders als bei dem gleichzeitig erschienenen Album "Alice", dass mit seiner Konzentration Waits'scher Zutaten zusammen mit den (neuen) Ingredenzien des Theaters und der Psychologisierung des Charakters Lewis Carolls so etwas wie eine "vertraute Neuheit" schuf, geht Waits auf "Blood Money" einen fast konträren Weg.
Zwar liegt auch hier eine Theaterproduktion zu Grunde (Büchners "Woyzeck"), doch der Stoff scheint Waits selbst zu reflektieren. Die Umdeutung des Charakters, der Szenenwechsel nach Coney Island, dies alles scheint für Waits selbst zu sprechen. Musikalisch konzentriert Waits diesmal nicht, im Gegenteil, er reduziert, wählt aus: Das Album klingt wie geradewegs aus seiner besten Phase Mitte der 80er Jahre und reproduziert den Sound und den Geist solcher Meisterwerke wie "Rain Dogs" oder "Swordfishtrombones" und ergibt somit im Umkehrschluss zu "Alice" so etwas wie eine "neue Vertrautheit", also das Wiederaufgreifen bewährter musikalischer Konzepte, etwas, was Waits zuletzt auf seinen Alben vermieden hatte. Somit schließt dieses Album eher an besagte "Rain Dogs" an. So viel Besinnung auf die (glorreiche) Vergangenheit konnte man vielleicht gar nicht mehr erwarten. Es wird spannend, welchen der beiden Wege, die auf "Alice" und "Blood Money" angedeutet werden, Waits auf seinem nächsten Album beschreiten wird. [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a108853


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