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[ << | Inhalt ]Ausgabe #497 vom 14.08.2006
Rubrik Texte - lesen oder hören

Frank McCourt "Tag und Nacht und auch im Sommer"

Hörbuch: Dritter Teil der sensationellen Memoiren, Christian Brückner liest
(Buch; Random House Audio)

"Tag und Nacht und auch im Sommer" heißt also der sehnlichst erwartete dritte Teil der Memoiren von Frank McCourt (*1930). "Die Asche meiner Mutter" (1997), der erste Teil, hatte Frank McCourt den Pulitzer-Preis und eine Einladung zum Dinner mit dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton eingebracht. Denn mit einer solchen Tragikomik hatte vor ihm noch niemand eine Kindheit geschildert. Zwischen sterbenden Geschwistern, einem saufenden Vater und einer kränkelnden Mutter wuchs McCourt im Armenviertel von Limerick auf. Eine Hölle. Mit 19 bestieg er schließlich ein Schiff nach New York und wir Leser ballten die Faust und vergossen Tränen, denn er hatte es geschafft jener Hölle zu entfliehen! Just hier knüpfte Teil zwei seiner Erinnerungen an, Titel: "Ein rundherum tolles Land". In New York, so Frank McCourt, kam er "mit schlechten Zähnen und entzündeten Augen an". Dennoch behauptete er sich als Hoteldiener, Hafenarbeiter, Soldat, wird schließlich High-School-Lehrer. Und hier wiederum knüpft "Tag und Nacht und auch im Sommer" an: Frank McCourt erzählt uns seine 30-jährige Laufbahn als Lehrer an verschiedenen Schulen in New York, vom ersten Tag bis zur Pensionierung. 12.000 Schüler haben in seinen Klassen gesessen. Der Lehrer mit der unglücklichen irischen Kindheit wäre nicht unser Frank McCourt, wenn er an den ersten beiden Tagen als Lehrer nicht zweimal fast geflogen wäre. Und wieder erliege ich dem Bann dieses irischen Geschichtenerzählers, dieses 'Seanachie': Natürlich erzählt er hier auch die Geschichten, die er seinen aufmüpfigen 16-jährigen Teenies erzählt hat um sie zur Ruhe zu bringen. Und so erfahren wir als 'Flashbacks' noch einige Geschichten mehr aus seiner Kindheit.
Dass Christian Brückner "Tag und Nacht und auch im Sommer" ebenso facettenreich und mit Haut und Haaren in den Silben liest wie in seiner vollkommenen Lesung von "Die Asche meiner Mutter", ist hinreißend. Die sechs CDs berühren, als säße Frank McCourt selbst zuhause in der Küche und erzählte. Er sollte nie aufhören. [vw: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a114854


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