#365 vom 03.11.2003
Rubrik Neu erschienen
John McLaughlin "Thieves & Poets"
Jazz – mal mehr, mal weniger orchestral
(CD; Verve)
Sechs Jahre liegt das letzte Studio-Album von John McLaughlin nun schon zurück, und "Thieves & Poets", die zentrale Suite dieser CD, ist gleich noch älter. Bereits 1989 hat der Gitarrist dieses Werk für die Deutsche Kammerphilharmonie komponiert, damals noch unter dem Titel "Europa". In der Zwischenzeit wurde das Stück weiter entwickelt und letztlich für diese Aufnahmen neu arrangiert. Die Basis legt das Orchester "I Pomeriggi Musicali di Milano" und neben McLaughlin stehen weitere Solisten im Vordergrund, besonders Viktoria Mullova (Violine) und Matt Haimovitz (Cello). Die drei Sätze beschreiben die Stationen der Karriere des Briten, zwischen Europa, Amerika und Indien. Das ist in den Arrangements schön nachzuvollziehen, stets geführt von typischen McLaughlin-Linien, die sich schließlich auch in den zweiten Teil der CD ziehen. Dort spielt McLaughlin mit einer akustischen Gitarren-Band vier Standards, als Hommage an vier Pianisten, die ihn beeinflusst haben: Evans, Corea, Hancock und Rubalcaba. "My Foolish Heart", "The Dolphin", "Stella..." und "My Romance" hat man sicher schon mal spannender gehört, wie es überhaupt der ganzen CD etwas schwer fällt, die Spannung zu halten. In der Suite gelingt dies noch am besten, nicht zuletzt durch die gelungenen Arrangements von Yan Maresz. [sg: @@@]
<#141: John McLaughlin "Remember Shakti"> [bs:Â @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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