#328 vom 03.02.2003
Rubrik Neu erschienen
Devendra Banhart "Oh Me Oh My..."
Exzentrische Low-Fi-Schnipsel mit Kultpotential
(CD; Young God)
Ursprünglich hätte "Oh Me Oh My..." in einem Studio eingespielt werden sollen. Diese Übung hat Labelchef Michael Gira bald abgebrochen und beschlossen, die Songs in ihrer ursprünglichen, rohen Form zu lassen. Music brut: Die mitunter nicht mal eine Minute langen Stücke hat Devendra Banhart per Home-Recording auf einem Vier-Spur-Kassettenrekorder aufgenommen, mitsamt den oft undefinierbaren Hintergrundgeräuschen. Manchmal sorgt er allerdings selbst für zusätzlichen Lärm, z.B. mit Gewehrschüssen. Seine Songs sind weitgehend unfertig. Sie sind oft einer plötzlichen Stimmung entsprungen und trotzdem stimmig. Banhart spielt eine einfache, mitunter bluesige Fingerpicking-Gitarre und singt meistens selbst die zweite Stimme dazu, was die Songs oft ätherisch schimmern lässt. Dass dabei manchmal das Timing nicht stimmt, ist nicht falsch, sondern macht die Songs erst recht reizvoll. Die Gitarre klingt meistens metallen und unsauber, wie bei alten Bluesern. Kein Wunder, dass er Mississippi John Hurt als Vorbild nennt. Authentisch und wunderbar exzentrisch. [ms: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#574: Murder "Stockholm Syndrome"> [noi:Â @@@@]
<#396: Devendra Banhart "Rejoicing In The Hands"> [ms:Â @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a110014