#669 vom 12.04.2010
Rubrik Neu erschienen
Devendra Banhart "What Will We Be"
Retro-Folkrock
(CD, LP; Warner)
In der Popmusik zählen die Lebensjahre so viel wie Hundejahre – mindestens. Eine wesentliche Frage ist die des Alterns: Wie kann sich ein Künstler innerhalb weniger Jahre weiterentwickeln und trotzdem frisch und innovativ bleiben. Devendra Banhart hat kurios begonnen und mit seiner unkonventionellen Musik Viele für sich eingenommen. Aber verschroben zu sein ist kein Konzept für dauerhaften Erfolg. Um den Startschub der Anfangseuphorie zu nutzen, muss man sich weiterentwickeln und – auch hier greifen die Marktgesetze – sich dem Markt öffnen. Devendra Banhart hat damit keine Probleme, garniert das luftige "Can't Help But Smiling" mit einem leicht hüpfenden Klavier, bringt "Baby" als Retro-Popsong und geht mit "Goin' Back" in gleichermaßen altmodisch und doch zeitlos wirkenden Folk über. "Rats" ist mit seinem schwerfälligen Duktus düster wie die Doors, "16th & Valencia Roxy Music" erinnert an – nein, falsch geraten – Marc Bolan, zum sanften "Chin Chin & Muck Muck" hat er sich wohl von Chet Baker inspirieren lassen und für den Schlusschorus von "Maria Lonza" von Brian Wilson.
Das ist zwar längst nicht mehr so unkonventionell wie zu seinen Anfängen, aber für Liebhaber von Hippie-Reminiszenzen noch immer recht unterhaltsam. [noi: @@@]
<#396: Devendra Banhart "Rejoicing In The Hands"> [ms:Â @@@@@]
<#461: Devendra Banhart "Cripple Crow"> [bs:Â @@@@]
<http://www.devendrabanhart.com/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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