#163 vom 22.08.1999
Rubrik Neu erschienen
Wynton Marsalis & The Lincoln Center Jazz Orchestra "Big Train"
Jazz – aus der Zeit der Züge
(CD; Sony)
Züge haben in der (schwarzen) Geschichte Amerikas immer eine bedeutende Rolle gepielt, und so ist es nicht verwunderlich, daß sich Wynton Marsalis diesem Thema mit einem groß angelegten Werk annimmt. Die einzelnen Titel beschreiben die Stationen einer Reise, z.B. "All Aboard", "Night Train", "Station Call". Und die Arrangements spiegeln die jeweiligen Stimmungen schön wieder, immer getrieben vom typischen Zug-Rhythmus, mal schneller, mal langsamer. Marsalis setzt hier die Tradition von Duke Ellington fort und zwar weniger die der Hits wie "Take The A Train" als mehr die der großen Tongedichte. Und mit dem Lincoln Center Jazz Orchestra hat er dafür natürlich den optimalen Klangkörper, der zwischen Tradition und Moderne alles spielen kann. In der Saxophon-Section erinnern besonders Wessel Anderson und Joe Temperley and die großen Ellington-Musiker Johnny Hodges und Harry Carney. Und Marsalis selbst kann hier mit seinen Growl-Effekten auf der Trompete genau die richtigen Bilder erzeugen. Mit dieser CD unterstreicht er erneut seinen hervorrangenden Ruf als Arrangeur, und man darf auf die weiteren Aufnahmen der "Swinging Into The 21st"-Reihe gespannt sein. [sg: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#171: Wynton Marsalis "Mr. Jelly Lord"> [sg:Â @@@]
<#166: Jeff "Tain" Watts "Citizen Tain"> [sg:Â @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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