#166 vom 12.09.1999
Rubrik Neu erschienen
Jeff "Tain" Watts "Citizen Tain"
Jazz – Viele Stars, wenig Licht!
(CD; Columbia)
Für seine erste eigene CD hat der Schlagzeuger Jeff Watts die illustre Reihe seiner bisherigen Arbeitgeber um sich geschart: Wynton Marsalis (tp), Branford Marsalis (ts, ss), Kenny Garrett (as), unterstützt von Kenny Kirkland (p) und Reginald Veal (b). Also ein eingespieltes Team, das in der Vergangenheit für so manches Highlight gesorgt hat. Woran liegt es also, daß hier keine rechte Begeisterung aufkommen will? Ich denke, die Kompositionen sind einfach zu schwach, die Themen gehen zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Die Stimmungen bewegen sich zwischen Post-Bop ("The Impaler"), Monk'scher Verquertheit ("Muphkin Man") und Coltranes spiritueller Freiheit ("Attainment"). Watts erinnert hier von der Spielweise und auch vom Sound her an Elvin Jones. Branford Marsalis ist der Hauptsolist, der am Sopran mal wieder mehr überzeugen kann als am Tenor. Und so sind für mich die raren Höhepunkte "Sigmund Groid" mit Kenny Garrett und "Trieste" mit der schönsten Melodie (Branford am Sopran). Letzteres bezeichnender Weise nicht von Watts komponiert sondern von einem anderen Schlagzeuger: Paul Motian. [sg: @@]
<#146: Branford Marsalis Quartett "Requiem"> [sg:Â @@@@@]
<#154: Kenny Garrett "Simply Said"> [sg:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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