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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #435 vom 09.05.2005
Rubrik Neu erschienen

Bruce Springsteen "Devils & Dust"

Songwriter – Wieder ein großes "Solo"-Album
(CD+DVD; Columbia)

Obwohl auch die Frage im Raum stand, ob es denn nötig sei "ausgerechnet für Springsteen, diesen alten Mann des Mainstream-Rock", hier "Extrabrote" zu backen, hatten wir gleich mehrere Einschätzungen seines 13. Studioalbums und haben uns dazu entschlossen, sie euch nicht vorzuenthalten. Wobei wir uns erstaunlich einig waren, dass dem Mann aus New Jersey mit "Devils & Dust" mal wieder ein großer Wurf gelungen ist:
Obwohl zum großen Teil von Brendan O'Brien aufwendiger, d.h. mit Band, produziert, steht dieses Album in einer Reihe mit "Nebraska" und "The Ghost Of Tom Joad". Dieser Produzent tut dem Musiker unglaublich gut. Der Textschreiber Springsteen ist auf "Devils & Dust" obendrein in absoluter Hochform, seine Geschichten über die alten Bekannten Rosie und Maria sind unglaublich persönlich, mehrdeutig, vielschichtig. Obwohl oder gerade weil manches erst beim zweiten, dritten oder vierten Hören funktioniert, bin ich sicher, dass Songs wie der Titeltrack, "Maria's Bed" oder "Jesus Was An Only Son" zu echten Springsteen-Klassikern werden. [pb]
Wenn einer entspannt den Mund halten könnte, dann 'The Boss'. Aber seine Definition von 'Patriotismus' eignet sich nicht für die Bush-Regierung und Springsteen macht daraus keinen Hehl. Ohne das manchmal etwas nervende Getöse der E-Street-Band ist "Devils & Dust" ein tiefes, glaubwürdiges Album, das zurecht in der gleichen Qualitätsreihe wie "Nebraska" und "The Ghost Of Tom Joad" steht. Großes Songwriting statt großem Stadion. [dmm]
In den meisten neuen Songs erzählt Springsteen wie kaum ein anderer Liedermacher Kurzgeschichten in bester literarischer Tradition. Dazu lassen die Arrangements kaum Wünsche offen – bis man die rein akustischen Aufnahmen auf der DVD hört: Nur mit Gitarre und Mundharmonika gespielt, sind sie zwar sehr nahe bei "Nebraska". Das mag man als Stillstand empfinden, dafür sind die Songs dann an Eindrücklichkeit nicht zu überbieten. [ms]
Ein Album, das sich auf das Wesentliche beschränkt, ohne dass Bruce Springsteen dabei in Minimalismus verfällt. Die Instrumentierung untermalt prononciert die intelligenten Texte, die fehlenden Bandverpflichtungen tun dem Ganzen gut. Einzig die verschiedenen Stimmexperimente sind, vor allem wenn sie zu hoch werden, mehr als gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ein angenehmer Konterpart zum bombastisch-rockend aufgeblasenen und wenig epochemachenden Vorgänger. [hb]
In den USA wird diese Veröffentlichung als sogenannte DualDisc ausgeliefert, in Europa liegt der CD eine separate DVD bei mit fünf akustischen Live-Aufnahmen – vielleicht ein kleiner Trost für all diejenigen, die keine Karten mehr für eine der Solo-Shows bekommen haben. [dmm/ms/hb/pb: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a113244


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