#697 vom 22.11.2010
Rubrik Tipp der Woche
Murder "Gospel Of Man"
Neo-Folk – wunderbar-wunderliches aus Dänemark
(CD; Devil Duck)
Vor zwei Jahren litten Murder noch unter dem "Stockholm Syndrom" – trotz der durchaus heimeligen Melodien war das zweite Album der Dänen vernebelt und düster. Jetzt sind die Tage wiederum trüb und somit ist die passende Jahreszeit für die Murder-Lieder: Im Vergleich zum Vorgänger hat sich der Nebel jedoch verzogen. Obwohl auch jetzt die Farben gedeckt und nicht herbstsonnig satt und leuchtend sind, wirken Murder nunmehr, wenn schon nicht lebenslustig, so doch offener, aufgeräumter. "Excelsior" beispielsweise kann man für die Verhältnisse des Duos beinahe als fröhlich bezeichnen.
Die Arrangements auf "Gospel Of Man" sind vergleichsweise opulent. Murder setzen diesmal – durchweg sehr geschmackvoll – auch Streicher und Bläser ein. Die Musik bleibt trotz dieser Erweiterung vergleichsweise simpel, das Piano-Intro von "Picker Of Cotton" könnte auch eine Etüde sein. Die Melodien sind eingängig und immer wieder gibt es einschmeichelnd-getragene Chorusse.
Murder führen gewissermaßen den Folk der 1970er Jahre fort ohne altmodisch zu wirken und entwickeln sich auch selbst weiter. Unbeirrt von Moden spinnen sie sich ihren eigenen Kokon. Und solange sie uns an ihrer Welt alle paar Jahre teilhaben lassen, ist das auch gut so. [noi: @@@@]
<#656: Cody "Songs"> [noi:Â @@@]
<#689: Tina Dico "Welcome Back Colour"> [dmm:Â @@@@]
<#530: Dakota Suite "Waiting For The Dawn To Crawl Through And Take Away Your Life"> [noi:Â @@@@@]
<http://mergermanagement.net/murder/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a119350