#684 vom 16.08.2010
Rubrik Tipp der Woche
Nils Koppruch "Caruso"
Folk – Rumpelpoet
(CD; Grand Hotel van Cleef)
Caruso also. Kleiner hat es Nils Koppruch gerade nicht. Der ehemalige Fink-Sänger präsentiert mit "Caruso" sein zweites Soloalbum und hat hörbar Spaß daran, sich ein bisschen an Tom Waits zu reiben ohne große Opern zu singen. Nur in seinen Texten spannt Koppruch den großen Bogen zwischen den Polen des Lebens. Egal, ob er verrückt vor Liebe ist und überall Jubel und Gesang hört, oder sich in der Stadt der Angst verstecken will – es pluckert und knarzt, dass es eine Lust ist. Koppruch gibt den lebensnahen Rumpelpoeten und trifft dabei trotz grobmotorischer Annäherung mitten ins Herz. Seine Weisheiten offenbaren erst nach und nach ihren fragilen Kern und lassen selbst bei mittelalten Männern die Idee aufkommen, mal wieder einen Spruch auf die Klotür zu schreiben. Der Chef wird Augen machen!
Über "Caruso" schwebt, bei Licht betrachtet, das Gefühl, dass hier einer gerade eher verliert als gewinnt, aber Donald Duck war halt auch immer cooler als Micky Maus. [dmm: @@@@]
<#431: Fink "Bam Bam Bam"> [gw:Â @@@@]
<#362: Fink "Haiku Ambulanz"> [sal]
<#511: Tom Waits "Orphans: Brawlers, Bawlers, Bastards"> [bs:Â @@@@]
<http://www.nilskoppruch.de/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a119124