#639 vom 10.08.2009
Rubrik Neu erschienen
Joel Xavier "Saravá"
Gitarren-Jazz – der Latin-Gitarrist zeigt sich im kraftvollen Trio sportlich-dynamisch, aber auch stimmungsvoll
(CD; Bayla)
Flinke Finger sind bei einem Gitarristen vorauszusetzen. Dass sie Joel Xavier geschmeidig über die Saiten fliegen lässt, ist daher nicht weiter bemerkenswert. Eindrucksvoll ist allenfalls, wie weich und gelassen auch manche seiner quirligen Passagen wirken. Der Scat-Gesang, mit dem der portugiesische Gitarrist seine Melodien gelegentlich begleitet, wirkt zwar mitunter erzwungen, macht sein Spiel aber – etwa bei "Bamba" – immer wieder recht lebendig.
Joel Xavier bringt durchweg Eigenkompositionen mit einer guten Balance aus akrobatischen und stimmungsvoll-entspannten Stücken. Er greift überwiegend lateinamerikanische und afrikanische Rhythmen auf. "Ginga" und "Mandinga" beispielsweise sind vom brasilianischen Capoeira-Tanz inspiriert, "Jindungo" lebt vom angolanischen Semba-Rhyhtmus, dem afrikanischen Samba-Vorläufer, und "Morabeza" ist eine Referenz an die Kapverden).
"Saravá" bringt den Live-Mitschnitt eines kraftvollen und zugleich federnden Trios (mit dem Bassisten Gustavo Roriz, der bei "Jindungo" auch solistisch Klasse zeigt, und dem versierten Schlagzeuger Milton Batera). [noi: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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