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[ << | Inhalt ]Ausgabe #638 vom 27.07.2009
Rubrik Frisch aus den Archiven

Bill Evans "Turn Out the Stars - The Final Village Vanguard Recordings"

Jazz – Das Bill Evans Trio zum letzten Mal im Village Vanguard (1980)
(6CD; Nonesuch)

Die Aufnahmen aus dem berühmten Village Vanguard aus dem Jahre 1961 gelten als einer der zahlreichen Höhepunkte in der Diskografie des Pianisten Bill Evans (1929-1980). Zusammen mit seinem kongenialen Bassisten Scott LaFaro (1936-1961) und dem Ausnahme-Schlagzeuger Paul Motian (*1931) spielte das Bill Evans Trio 1961 die wegweisende Trio-Jazz-Scheibe "Sunday At The Village Vanguard" ein, die seitdem nicht aus den Jazz-Regalen wegzudenken ist. Mehrfach kehrte Evans in den legendären New Yorker Club zurück, zuletzt 1980, etwas mehr als drei Monate vor seinem Tod.
Die Ausgangssituationen hätten nicht unterschiedlicher sein können zwischen 1961 und 1980. Anfang der 1960er war Evans auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Seine Alben wurden von der Kritik und vom Publikum gleichermaßen goutiert; 1980 war Evans durch jahrelangen Drogenkonsum geschwächt und durch unregelmäßige und nicht immer überzeugende Plattenveröffentlichungen mit immer wieder wechselnden Besetzungen ein wenig aus dem Fokus des Publikums und der Kritik geraten. Aber seine Kreativität und sein Wille, im Trio-Jazz an das hohe Niveau anzuknüpfen, das er mit LaFaro/Motian und stellenweise mit dem langjährigen Bassisten Eddie Gomez und wechselnden Drummern erreicht hatte, waren ungebrochen. Mit Marc Johnson (b) und Joe LaBarbera (dr) schien er endlich wieder eine feste, hochklassige Besetzung gefunden zu haben, mit der er zu alter Meisterschaft und Stabilität zurückkehren konnte.
Die umfangreichen Aufnahmen auf "Turn Out the Stars" präsentieren (ähnlich wie die zwei Monate später entstandenen allerletzten Aufnahmen aus dem San Francisco'er Keystone Korner auf "The Last Waltz" und "Consecration") einen Pianisten mit kraftvollem Spiel, virtuos und gerade in den Soloparts ungebrochen lyrisch: Obwohl Evans bei diesen technisch makellosen Live-Aufnahmen, die (anders als in San Francisco) von Anfang an für ein Live-Album bestimmt waren, dem Tode nah war, kann man dies beim besten Willen hören.
Fazit: Dies sind die am besten klingenden Aufnahmen, die von Evans 1980 entstanden sind, die einzig 'offiziellen'. Sowohl die Sorgfalt der Aufnahmetechnik, als auch die Intensität der Interpretationen rechtfertigen die volle Punktzahl. Die Box war einige Jahre aus den Katalogen verschwunden, die Wiederveröffentlichung ist für Bill-Evans-Fans (wie mich) eine Gelegenheit diese Lücke in der Sammlung zu schließen. [sal: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118270


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