#641 vom 31.08.2009
Rubrik Kolumne, Artikelreihe Sal's Prog Corner #82
Jolly "Forty-Six Minutes, Twelve Seconds of Music"
Progressive Rock/ Alternative Rock – Sechsundvierzig Minuten und zwölf Sekunden Gewohntes
(CD; Progrock)
Hätte ich meinem ersten Impuls nachgegeben, dann wäre ich beim Debüt-Album der US-amerikanischen Formation Jolly niemals über das erste Stück hinaus gekommen. Ich reagiere besonders allergisch auf hohlen, platten Drum-Sound und auf einfallslose Gitarrenriffs: Der Opener "Escape From DS-3" vom Album "Forty-Six Minutes, Twelve Seconds Of Music" klingt wie eine Symbiose aus allem, was ich an moderner (Progressive) Rockmusik nicht mag.
Glücklicherweise steigert sich das Album schon beim nächsten Stück "Renfaire", aber der blasse Eindruck, den ich schon beim Opener heraushörte, will nicht ganz verschwinden. Zum einen finde ich das Drumming und die Gitarrenarbeit wirklich nicht sonderlich einfallsreich, zum anderen leidet das ganze Album ein wenig unter mangelnder Individualität und fehlenden Einfällen. Und so bleibt das Album im grauen Pulk der durchschnittlichen Alternative-Rock-Scheiben mit leichtem New-Artrock-Einschlag.
Zu den von anderen Kritikern beschworenen 'amerikanischen Riverside' reicht es in meinen Ohren noch lange nicht. Riverside spielen, gerade nach ihrem wieder überzeugendem aktuellen Album "Anno Domini High Definition", in einer ganz anderen Liga. Das hier ist nur Manna für jene, die von dieser Art von Musik den Hals nicht voll bekommen. Ordentlich gemacht, nicht mehr. [sal: @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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