Ausgabe #618 vom 23.02.2009
Rubrik Neu erschienen
Eleni Mandell "Artificial Fire"
Singer/Songwriter – besonderer Durchschnitt
(CD; Make My Day)
Jemand wie Eleni Mandell hat es schon schwer. Wer in solcher Regelmäßigkeit furiose Alben abliefert wie sie, wer bei bislang sechs Stück keinen Reinfall abgeliefert und drei herausragende CDs in Folge eingespielt hat, von dem erwartet man das nächste Meisterwerk. Aber das schüttelt auch eine Eleni Mandell nicht mal eben so aus dem eigenwillig-eleganten Kleid vom letzten Flohmarkt.
Mandells Musik ist wie ihre Kleidung eine Melange aus alt und neu, neben ruhigen Singer/Songwriter-Stücken steht viel verspielter Indie-Rock. Dabei hat sie – passend zur offenkundigen Verheimlichung ihres Geburtsjahrs – einen zeitlosen, unverwechselbaren Sound geschaffen, der selbst bei weniger auffälligen Stücken unüberhörbar ist. "Artificial Fire" repräsentiert so etwas wie den Durchschnitt (leider nicht die Quintessenz) ihres bisherigen Schaffens, das ursprünglich vor allem von Tom Waits und der Punkband X, dann vom Country und nun auch vom Jazz inspiriert ist.
Immerhin, Mandell kann mit ihrer außergewöhnlichen Stimme so gut wie jeden Song besonders klingen lassen. "Right Side" lebt beispielsweise allein von der Sängerin, sonst wäre es langweilig. So schwebt vor allem diese Stimme durch die Tracks des Albums, hält das Ganze zusammen und macht daraus ein besonderes Hörerlebnis. Dass Mandell dabei einmal an ihren selbst gesetzten hohen Maßstäben scheitert, war fast abzusehen, denn die waren wirklich sehr hoch.
Eleni Mandell live: 24.4.2009 Frankfurt, 26.4. Zürich (CH), 28.4. St. Gallen (CH), 29.4. Düsseldorf, 30.4. Münster, 8.5. Hamburg, 10.5. Berlin, 13.5. München, 15.5. Ebensee (A), 16.5. Wels (A), 17.5. Erlangen. [hb: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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