#612 vom 12.01.2009
Rubrik Neu erschienen
Chiwoniso "Rebel Woman"
World Music – afrikanische Wurzeln poliert für die Charts
(CD; Cumbancha)
Das ist Stoff für die Weltmusik-Charts: Chiwoniso Maraire ist in den USA und Simbabwe aufgewachsen und verbindet die Musik beider Welten eloquent, wobei sie ihre afrikanischen Wurzeln geschickt in den Vordergrund rückt. Mit der Mbira (Daumenklavier) spielt sie ein exotisches Instrument, das noch nicht so abgenutzt wirkt wie Djembé oder Talking Drum. Dazu gibt sie sich rebellisch, auch wenn das hierzulande nur für das Marketing gut ist. Vielleicht verfehlt das ja auch in Simbabwe nicht die Wirkung. Aufrüttelnde und belehrende Lieder gehören zur afrikanischen Tradition und auch die Rolle der Musik zur Informationsübermittlung könnte in Simbabwe noch wichtig sein (die Analphabetenrate wird je nach Quelle mit zehn bis dreißig Prozent angegeben).
Chiwoniso Maraire schätzt, dass wegen der kritischen Texte die Hälfte ihrer Lieder in Simbabwe nicht gespielt werden darf. Ob ihre Landsleute das überhaupt wollten, bleibt fraglich. Denn die Sängerin und Mbira-Spielerin zielt mit gefälligen Liedern eindeutig auf das westliche Publikum. Sie mag also in ihren Liedern eine politisch so dezidierte Meinung vertreten wie beispielsweise die malische Sängerin Oumou Sangaré, musikalisch klingt sie so glatt und eingängig wie die frühe Angelique Kidjo, jedoch nicht so tiefgründig und kunstvoll wie etwa Rokia Traoré.
Der Weltmusikmarkt hat die schöne Produktion auch prompt mit der Spitze der World Music Charts Europe honoriert. [noi: @@@]
<#019: Angelique Kidjo "Fifa"> [bs:Â @@@]
<#044: Zap Mama "7"> [pb:Â @@@@@]
<#364: Rokia Traoré "Bowmboï"> [ms: @@@@@]
<http://www.chiwoniso.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a117632