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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #591 vom 14.07.2008
Rubrik Live - Musik spüren

Jon Cleary & The Absolute Monster Gentlemen, 8.7.2008, Colos-Saal, Aschaffenburg

Ich sage es gleich zu Anfang: Dieses Konzert war ein Wiedersehen mit einer Band, die ich zuletzt im Mai 2001 anlässlich eines schweißtreibenden mitternächtlichen Konzerts in der Maple Leaf Bar in New Orleans erlebt habe.
Quartettbesetzungen rund um einen Pianisten wie diese mit Jon Cleary (p), Derwin 'Big D' Perkins (g), Cornell C. Williams (b) und Eddie Christmas (dr) haben ja Tradition in New Orleans (Dr. John, Allen Toussaint, Eddie Bo, James Booker, Professor Longhair) und da ist es interessant zu sehen, welche Funktion den Sidemen zufällt. Hier liefert die perfekt abgestimmte und mit sichtlichem Spaß ans Werk gehende Rhythmusgruppe ein punktgenaues Fundament an essentiellen, vertrackten, immer lockeren Grooves, bei denen sich Drums-Akzente auf unmöglichste Offbeats mit flockigen Basslinien und teils sehr dezenten Gitarren-Fills zu einem organischen Ganzen vermischten: New-Orleans-Funk in Reinkultur.
Jon Cleary selbst bringt neben augenzwinkernden Zitaten diverser Genre-Klassiker und manchem spieltechnischen Kabinettstückchen (auch mit E-Piano- und Clavinet-Sounds) die allfälligen Verbeugungen vor den Gründervätern des New-Orleans-Piano. Alles in allem eine heiße Mischung mit Oho-Effekt für ein breitgestreutes Publikum, das nicht nur aus Kennern bestand.
Da ist die Zurückhaltung des Publikums auf der aktuellen (und nur im Eigenvertrieb bzw. Konzertverkauf erhältlichen Live-CD "Mo Hippa") kaum nachvollziehbar. Allerdings dauerte es auch im relativ schwach besetzten Colos-Saal eine Weile, bis die Vorbehalte von Publikum und Band schwanden – vielleicht am besten daran zu erkennen, dass Jon Cleary schließlich ohne Sonnenbrille musizierte. Gerade vor der Bühne war die Stimmung mit etwas schummriger Beleuchtung und angenehmer Lautstärke fast wie in einer Bar. Und auch wenn Aschaffenburg nicht am Mississippi liegt, für einige Zuhörer war dieser Abend wie ein Ausflug nach Louisiana.
PS: Hörenswerte Sounds und Videos auf der Website.
PPS: Die erste Hälfte der Songs der Debüt-CD (2002) ist nach wie vor im Live-Programm! [mmh]


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117194


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