Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #587 vom 16.06.2008
Rubrik Texte - lesen oder hören

Ildefonso Falcones "Die Kathedrale des Meeres"

Hörbuch – Pest, Krieg, Feudalherrschaft im 14. Jahrhundert · Arnau Estanyol kämpft sich frei!
(19CD; Argon)

Ildefonso Falcones (*1969) ist Anwalt in Barcelona und Experte in mittelalterlichem Recht. Um das Jahr 2000 begann er mit dem Schreiben eines Romans. Nach fünf Jahren war er fertig und hätte immer wieder liebend gern alles abgebrochen und vernichtet. Gut, dass Falcones durchhielt. Denn "Die Kathedrale des Meeres" ist ein Roman, dessen Welt Millionen von Lesern in ihren Bann zieht.
Falcones siedelte seine Handlung im mittelalterlichen Barcelona an. Fixpunkt im Leben seines Helden Arnau Estanyol ist der Bau der Kirche Santa Maria del Mar. Arnaus Vater, ein einfacher Bauer, lässt seinen Hof zurück und flieht in die freie Stadt Barcelona, nachdem seine Frau vom Feudalherren am Tag der Hochzeit vergewaltigt wurde. Und so wächst Arnau als Sohn eines entflohenen Bauern im reichen Barcelona auf. Inmitten von Krieg, Pest, Hunger, Judenhass, Freundschaft und bizarrer Gesetze.
Wegen des gemeinsamen Fixpunkts um den Bau einer Kathedrale vergleichen viele Falcones' Erstlingswerk mit Ken Folletts "Die Säulen der Erde" (1989). Aber das ist zu kurz gegriffen: Falcones gehört in dieselbe Klasse wie Noah Gordons "Der Medicus" (1986). Auch die exquisiten historischen Romane "Die Kinder der Finsternis" (1959) von Wolf von Niebelschütz und "Der Name der Rose" (1980) von Umberto Eco zähle ich dazu. Ja, Ildefonso Falcones ist mit seinem Erstling direkt in die erste Literaten-Liga aufgestiegen.
In rund 24 Stunden liest Wolfgang Condrus den Roman in voller Länge. Auch ein Christian Brückner, Joachim Kerzel oder Andreas Fröhlich hätte die Condrus so eigene kraftvolle, weise und sanfte Ausdruckskraft nicht erzielen können. Was für ein Hörfest! Zwölf Tage habe ich mit Arnau Estanyol verbracht und musste mich zwingen, täglich nur zwei Stunden zu hören. Und ich wollte auch nach der neunzehnten CD nicht raus aus Arnaus leidvoller, leidenschaftlicher Welt. Und noch immer ertappe ich mich dabei, wie meine Gedanken zurücksinken ins mittelalterliche Barcelona des Arnau Estanyol. Wolfgang Condrus, danke für diese Lesung! [vw: @@@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a117042


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite