Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #533 vom 07.05.2007
Rubrik Tipp der Woche

Kings Of Leon "Because Of The Times"

Das dritte, gewöhnungsbedürftig andere und doch rockige Album der Predigerkinder
(CD, LP; RCA)

Auf den ersten beiden Alben haben die Kings Of Leon schon mit den ersten Takten erstklassige Musik angekündigt – und ihr Versprechen wahr gemacht. "Because Of The Times" lässt es ruhiger angehen, bleibt es in der Regel auch – und ist deswegen nicht minder großartig. Allerdings erschließt sich das Album nicht auf Anhieb.
Natürlich lebt "Because Of The Times" von Caleb Followills leicht nölig-rotziger Stimme, und dass er mitunter so singt, als ob ihn nichts etwas anginge: "I don't care what nobody says", gibt er sofort zur im Hintergrund flirrenden Gitarre Bescheid. Aber anders als bei den ungestümen Vorgängern bleibt "Because Of The Times" trotz gelegentlich heftiger Interventionen ruhiger, die Songs sind 'luftiger' und dadurch wesentlich atmosphärischer. Immer wieder bauschen die Kings ihre Songs zu Rock-Ungetümen auf, fahren mit im Grunde altmodischen Gitarrengewittern dazwischen. Aber sie kontrastieren damit nicht einfach die ruhigen Passagen und fahren ihnen nicht in die Parade: Das Heftige entwickelt sich harmonisch von innen. Das ist viel spannender, ausgewogener – und letztlich die wahre Kunst.
Auf oberflächliche Effekte verzichtet die Band völlig. Und wenn sie beispielsweise "The Runner" mit einer Gospel-Anleihe ausklingen lassen, dann finden die Kings Of Leon auch dafür einen eigenen Klang.
Im Grunde macht das Quartett altmodische Rockmusik mit einfachsten Mitteln: Sie kreieren keine völlig neue Klangwelt, bringen keine außergewöhnlichen Instrumente zusammen und verbinden keine unterschiedlichen Stile. Die Kings of Leon konzentrieren sich vielmehr auf den Song und loten ihn mit den 'traditionellen' Mitteln der Rockmusik aus. So kommen sie zu einem stimmungsvoll-facettenreichen Album, das gleichzeitig überaus homogenen ist. So machen sie mit dem alten Werkzeug moderne Musik. So klingt Rock heute – und in den nächsten Jahren auch noch. [noi: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a115788


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite