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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #529 vom 10.04.2007
Rubrik Live - Musik spüren

Eleni Mandell in Hamburg (Foto: Helge Buttkereit)

Eleni Mandell, 25.3.2007, Knust, Hamburg

Betörend, fordernd, aufdringlich, leise

Kleider machen Leute und Eleni Mandell liebt Kleider. Ihre eigenen wirken immer ein wenig antiquiert – diesmal kam noch eine Krawatte hinzu –, aber gerade das macht den Reiz aus. Schließlich ist auch ihre Musik antiquiert. Aber das ist in diesen Zeiten ein Qualitätsmerkmal. Gut anderthalb Stunden entführte die betörende Songwriterin die Hamburger im mäßig gefüllten Knust in ihre ganz eigene Welt. In der gibt es viel Liebe, aber auch viel Verstörendes, wie in ihren frühen Songs. Die spielt sie ebenso wie die Neuen, zusammen bilden sie ein organisches Ganzes zwischen betörend und fordernd, aufdringlich und leise.
Mandells Musik, die einst in der rauhen Tradition von Tom Waits stand (in Hamburg beispielsweise bei "Wishbone" oder "Snake Dog" zu merken), hat ihren Weg über Uptempo-Country ("Country Line") hin zu einer eigentümlichen Art Bar-Jazz gefunden. Der markiert nun mit solch bezaubernden Songs wie "Wings In His Eyes" ohne Zweifel den Höhepunkt ihrer Karriere. Der Mix zwischen leise und laut – die einen mögen dies, die anderen das, habe sie festgestellt – kommt an. Da ist es auch verzeihlich, wenn der gute Gitarrist Jeremy Drake seine Gitarre zum Synthesizer umfunktioniert, um ein paar unnötig verspielte Töne beizusteuern ("Make-Out King"). Das braucht es bei einer Eleni Mandell nicht. Ansonsten sorgt der zweite Gitarrist mit seiner Elektrischen bei weitem für weniger Krach als man erwarten könnte. Vor zwei Jahren ließ sie mit ihrer kleinen Akustischen allein das Knust beben. Auch jetzt bricht es noch manchmal aus Eleni Mandell heraus. Meist aber ist sie leise, verspielt. Intensiv eben.
[Siehe Link für weitere Fotos des Autors.] [hb]


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