Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #508 vom 30.10.2006
Rubrik Neu erschienen

Daniel Benjamin "Daniel Benjamin"

Singer/Songwriter – Christlich, aber undogmatisch
(CD; Haldern Pop Recordings)

Wir alle sind empfänglich für Außergewöhnliches, und wenn im täglichen Briefkasten-Wust zwischen all den Rechnungen und Angeboten ein Päckchen mit einer Papp-CD steckt, in der sich nach dem Aufklappen eine papierne Eule findet, selbst gebastelt und mit Sternchen, Mond und Tannenbäumen verziert, als ob schon Weihnachten wäre, dann kann man sich eines sympathischen Gefühls nicht erwehren. So geschehen bei der Promotion-CD von Daniel Benjamin, und da ist es mir auch egal, ob dieser Jüngling des Indie-Folk in der Pause zwischen zwei Auftritten den Federvogel da eigenhändig in die Promo-Auflage hineingepappt hat oder nicht – es ist eine schöne Idee, die zu einem schönen Album passt.
Man lasse sich vom allzu naiven Artwork des Covers aber nicht täuschen: Das Debüt-Album des Stuttgarters, der schon weit über 400 Konzerte in 15 Länder gespielt hat, ist keineswegs das Werk eines Straßenmusikanten mit Hang zum Größenwahn. Ganz im Gegenteil muss man sich fragen, was eigentlich die Plattenfirmen hierzulande so lange davon abhielt, jemanden wie ihn unter Vertrag zu nehmen. Denn Benjamin hat eine äußerst angenehme Stimme und kann Songs schreiben, dass man nicht mehr weiß, wen man zuerst als Vorbild anführen soll – er selbst nennt Bands wie The Roots, Blonde Redhead oder Lee Hazlewood, man könnte aber auch Sufjan Stevens, Beck, Mogwai oder ein Dutzend berühmter anderer Indie-Bands anführen
Jetzt hat Haldern Pop Recordings zugeschlagen, und zurecht. Dass Daniel Benjamin einen sehr guten Draht zum lieben Gott zu haben scheint und seinen Glauben ständig zum Thema seiner Songs macht, verdirbt auch einem Agnostiker wie mir nicht den Spaß an seiner Musik, denn er ertrinkt niemals im Pathos, sondern bietet perlend-leichte bis melancholische Indie-Unterhaltung. Im übrigen: auch Johnny Cash war Christ.
(Artikel zuerst erschienen im TITEL-Magazin) [tm: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a115007


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite