#508 vom 30.10.2006
Rubrik Neu erschienen
Hu Vibrational "Universal Mother"
Perkussive Weltmusik mit spirituellem Anspruch
(CD; Soul Jazz)
Bei einer Huldigung an "Universal Mother" sind die Vorgaben an die Mitmusiker um Adam Rudolph (Multiinstrumentalist, von der Taste über Saiten bis zur Perkussion) klar: Alle Instrumente sollten 'handmade' sein. Eine Vorgabe, der Brahim Fribgane (marokkanische Dumbek, Tarija und Gesang), Hamid Drake (Gourd-Drums) sowie die Gäste Jushua Spiegelman (Bambusflöte) und Yusef Lateef (Erzähler) gerne folgten.
Obwohl über den Produzenten Carlos Nino letztlich doch noch ein wenig Technik ins Spiel gelangt, hat "Universal Mother" spirituelle Tiefe. Der Formation Hu Vibrational gelingt, was bei vielen Musikern von einem desaströsen Plingplang bis hin zur esoterischen Belanglosigkeit reicht. Während wir, die Hörer, mit den Füßen in Afrika stehen, umschwirren uns Zitate der Moderne. Dezent, aber wahrnehmbar für Fährtensucher, treten Steve Reich und die Talking Heads/Eno aus dem rhythmischen Fluss hervor. Erinnerungen an den Voodoo-Mystiker Exuma alias McFarlane Anthony McKay werden wach, der Ende der 60er erstmals die tranceartigen Elemente der Folklore von den Bahamas den Massen zugänglich machte. Diese ganze Musikalität hätte nicht besser abgeschlossen werden können, als durch die kleine Erzählung Yusef Lateefs. Wie in alten Tagen sitzt er einem Griot gleich in unserer Runde, und bringt den Zirkel des Lebens auf den Punkt. [om: @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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