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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #500 vom 04.09.2006
Rubrik Neu erschienen

Madeleine Peyroux "Half The Perfect World"

Jazz-Pop – Die Perfekte
(CD; Emarcy/Rounder)

Sängerin Madeleine Peyroux, 32, brachte 1996 ihr Debüt "Dreamland" heraus. Die Straßenmusikerin umgab sich hier plötzlich mit Musikern wie dem Bassisten Greg Cohen (Tom Waits, Lou Reed, Elvis Costello), der übrigens auf der Ruhrtriennale im August 2006 mit David Byrne einen fulminanten Auftritt hatte. Der Nachfolger "Careless Love" (2004) schließlich elektrisierte wegen seiner Authentizität. Songwriter Jesse Harris, der Norah Jones den Welthit "Don't Know Why" geschrieben hat, schrieb ihr hier mit Larry Klein den Hit "Don't Wait Too Long". Damit wir uns nicht missverstehen: Wir sprechen von einer Musik, die Billie Holiday nicht besser hätte singen können und die durch Epigonin Norah Jones vor Hipness in den Cafés unserer Welt nur so sprüht.
Und jetzt "Half The Perfect World". Die Qualität der Musik ist schier unerträglich. Ich sitze in meinem Dachstudio, blicke vom Stadtrand auf den Kölner Fernsehturm und habe Pipi in den Augen. Ein Kunstwerk schwebt aus den Boxen durch den Raum. Produziert hat wieder Larry Klein, Ehemann von Joni Mitchell. Das Team Jesse Harris/Larry Klein/Madeleine Peyroux hat mit "A Little Bit" und "California Rain" wieder 5-Sterne-Arbeit abgeliefert; doch der Reigen geht weiter: Charlie Chaplins "Smile", Tom Waits' "Looking For The Heart Of Saturday Night", Serge Gainsbourgs Chanson im Walzertakt "La Javanaise", Fred Neils 70's Hit "Everybody's Talkin'" und Joni Mitchells 60's Song "River"... das macht mich sprachlos. Denn nicht nur die Sängerin strahlt vor irdener Gebundenheit, sondern auch alle Beteiligten machen alles richtig: Ob wir von Studio-Gitarrist Dean Parks sprechen, der auch seine Ukulele auspackt, von David Piltch am Kontrabass, von Jay Bellerose am Schlagzeug mit Besen, von Sam Yahel am sanft getupften Piano, von Larry Goldings am Wurlitzer oder von Till Brönner an der gestopften Trompete: "Half The Perfect World" ist keine Erinnerung an alte Tage der Billie Holiday, sondern packendes Lebenselixier für unsere Zeit.
Hier ist authentischer Jazz authentischer Pop. Mehr? Kann ich mir nicht vorstellen. "Half The Perfect World" ist die Perfekte. [vw: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a114783


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