#456 vom 03.10.2005
Rubrik Neu erschienen
Kitty Hoff & Forêt-Noire "Rauschen"
Chanson und Charleston zwischen Berlin und Schwarzwald
(CD, LP; Virgin)
Manchmal, aber nur manchmal, fragt man sich wirklich, ob es gut ist, dass es inzwischen so viele deutschsprachige Bands gibt. Viele hätten in ihren Proberäumen bleiben können oder wenigstens, auf Englisch singen und 'day' auf 'way' reimen, wie es Herr Bon Jovi so gern macht. Auf der anderen Seite ist in der deutschen Musikszene so viel möglich wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Da purzeln Talente aus allen Stilrichtungen ins Rampenlicht und überraschen mit einer Tiefe und Vielseitigkeit, die man viele Jahre schmerzlich vermisst hat.
Kitty Hoff und ihre Band Forêt-Noire sind deutlich in der Exoten-Ecke anzusiedeln, springen aber geschickt von Stil zu Stil. Chanson, 30er Jahre, Bar-Jazz – all das sind die Gedanken, die einem in den Kopf kommen, wenn man das Debütalbum der gebürtigen Münsteranerin hört. Dabei ist für Songs wie "Rauschen" und "Glaubst du mir" das Raster aus Charleston und Federboa zu klein; 'Sophisticated Deutsch-Pop' trifft es da eher. Kitty Hoff erinnert stimmlich manchmal an Jasmin Tabatabai und gefällt mit distanzierter Ironie und ihrer versiert aufspielenden Band Forêt-Noire. "Rauschen" hat definitiv ein großes Stück vom Kuchen verdient – bitte nicht alles für Annett Louisan aufheben. [dmm: @@@]
<#411: Annett Louisan "Bohème"> [mmh: @@@@]
<#332: Jasmin Tabatabai "Only Live"> [dmm:Â @@@]
<http://www.kittyhoff.de/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a113690