#435 vom 09.05.2005
Rubrik Neu erschienen
John Doe "Forever Hasn't Happened Yet"
Americana-Blues in Skizzen
(CD; Yep Roc)
John Doe gehört nicht zu denjenigen Punk-Rockern, die ausschließlich leise geworden sind. Schließlich wird auch seine Band 'X' in diesem Jahr mit einem Live-Album wiederbelebt. Doe verleugnet seine Wurzeln nicht und bei dem Einfluss von 'X' auf die amerikanische Indie-Szene ist das auch nicht nötig.
Sein neues Studio-Album "Forever Hasn't Happen Yet" ist hingegen den leiseren Tönen gewidmet. Es wimmelt dabei von vertrackten Americana-Blues-Stücken. Dabei singt Doe die intimen Songs alleine ("Worried Brow", "She's Not", "The Losing Kind") und hat sich ansonsten meist weibliche Begleitung gesucht. Durch sie wird das Ganze zur Skizze. Der stetige Wechsel der Duett-Partnerinnen lässt hoffen, dass auf diesem Album Begonnenes fortgeführt wird. Wie wäre es beispielsweise mit einem Country-Rock-Album von John Doe und Neko Case, wo "Hwy. 5" schon so gut funktioniert? Oder eine akustische Punk-Platte mit Kristin Hersh, die Doe auf "Ready" formidabel beisteht? Vielleicht würde auch ein Familienalbum mit Tochter Veronica Jane (hier auf "Mama Don't") klappen. Sehr schön wäre wohl auch eine CD des Duos Grant-Lee Phillips/John Doe – beide begleiten sich dabei nur auf der verzerrten elektrischen und einer akustischen Gitarre (umgesetzt bei "Twin Brothers").
Genug des Wunschdenkens. Doe hat diese verschiedenen Aspekte (und noch ein paar mehr) auf 30 Minuten zusammengedrängt. Das klingt natürlich heterogen, was aber bei dieser Konstellation wahrlich nicht schadet. [hb: @@@@]
<#249: Kristin Hersh "Sunny Border Blue"> [gw:Â @@@@@]
<#411: Grant-Lee Phillips "Ladies' Love Oracle"> [bs:Â @@@]
<#412: Neko Case "The Tigers Have Spoken"> [hb:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a113221