[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #435 vom 09.05.2005
Rubrik Neu erschienen

Thomas Dybdahl "Stray Dogs"

Slowmo-Soul – Neues von einem der bekanntesten norwegischen Exportartikel
(CD; Glitterhouse)

Wenn man diese Stimme zum ersten Mal hört, muss man begeistert sein, so androgyn, zerbrechlich und dennoch stark klingt dieser Norweger. Dazu diese Musik, die so leise sein kann und doch so intensiv, so langsam und dennoch so mitreißend, so sanft und dennoch so konsequent. Was ist das eigentlich – Soul, Liedermacher, Neo-Klassik, Gospel ("Raise In Shame")? Dybdahl, der in Norwegen bereits den landeseigenen Grammy gewonnen hat und wie selbstverständlich in den Charts auftaucht (Norwegen, du hast es besser), macht die Welt etwas leiser mit seiner Musik, egal, wie laut man sie aufdreht.
"Stray Dogs" erinnert in weiten Teilen an die großen Säulenheiligen der Langsamkeit von Savoy Grand (s. "Outro"), an die melancholische Liebesliedkunst eines Kristofer Åström ("Cecilia") oder die manische Selbstbeschau eines Tim Buckley. Nur ab und zu meint man etwas Selbstmitleid rauszuhören wie bei Maximilian Hecker. Aber nur ab und zu. Ein Album für den hoffnungslosen Romantiker ebenso wie den abgeklärten Spießer. Das Booklet ist in Wachspapier gepackt, eine schöne Metapher für das, was Dybdahl mit dem Hörer macht. [tm: @@@]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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