#381 vom 15.03.2004
Rubrik Neu erschienen
The Amber Light "Goodbye To Dusk Farewell To Dawn"
Postrock – Die "deutschen Radiohead" präsentieren ein beeindruckendes Debüt
(CD; Quixote)
Hoppla! Wer hätte so ein Album aus der deutschen Provinz erwartet? Das aus Wiesbaden stammende Quartett The Amber Light stellt gleich mit ihrem ersten Album eindrucksvoll unter Beweis, dass anspruchsvolle, moderne Rockmusik heute nicht das Produkt urban-metropolischer Klaustrophobie sein muss, nicht nur in Berlin, London oder New York entstehen kann, um authentisch zu klingen.
The Amber Light vereinen auf "Goodbye To Dusk Farewell To Dawn" die besten Momente von Radiohead (glücklicherweise mit weniger weinerlichen Vocals), den späten Talk Talk (etwa die "Spirit Of Eden"-Phase) und den Szenelieblingen Sigur Rós, dazu zahlreiche Anleihen an den frühen, psychedelischen Artrock und, last but not least, jede Menge eigener, überraschender Ideen. Genau hier stehen The Amber Light im Gegensatz zu anderen Post-Rock-Bands besser da: Sie zeichnen sich durch non-lineare Kompositionen aus und bleiben somit von der ersten bis zur letzten Sekunde des Albums spannend, zumal ihnen nicht der Mut fehlt, auch mal ein paar Zeilen auf spanisch oder italienisch zu singen (ohne dass es aufgesetzt oder albern wirkt). Dicht und stimmungsvoll produziert, kann sich das Ergebnis wirklich hören lassen: Epische Musik für den Bauch mit lyrischen Texten und wunderschönen, elegischen Melodien. [sal: @@@@]
<#348: Radiohead "Hail To The Thief"> [sal:Â @@@@]
<#319: Sigur Rós "( )"> [dmm: @@@@]
<#256: Talk Talk "Missing Pieces"> [mh:Â @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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