#375 vom 02.02.2004
Rubrik Neu erschienen
Ba Cissoko "Sabolan"
Mandinke-Pop – mitunter rockig
(CD; Marabi)
Manchmal klingt die jaulende Kora von Sekou Kouyaté so meisterhaft gespielt wie die Gitarre von Jimi Hendrix. Naja, ehrlicherweise doch eher nur wie die von Lenny Kravitz. Aber das ist ja durchaus noch ein Kompliment. Die Kora steht im Mittelpunkt der Musik von Ba Cissoko, der sich mit seinem ebenfalls Kora spielenden Cousin Sekou antreibende Gefechte liefert. Das virtuose Quartett mit Bass und Percussion hat sich der flotten, tanzbaren Musik verschrieben. Das ist zwar nicht per se einzigartig, doch Ba Cissoko sucht die Erneuerung, zum Beispiel durch den Einsatz der verzerrten und durch Effekte verfremdete Kora. Eindrücklicher als die flotten, modernen Songs sind allerdings die wenigen ruhigen Stücke. Vor allem "Mamaya", eines von zwei traditionellen Stücken, die Ba Cissoko neben lauter Eigenkompositionen spielt, oder "Hirdé" sind bestechend. Beim zweiten Traditional, "Manssani", experimentiert Sekou Kouyaté mit zwar dezenten, aber trotzdem überflüssigen Effekten. Aber "Sabolan" ist erst das Debüt von Ba Cissoko. Als solches zwar nicht gleich der große Wurf, aber ein Fingerzeig: im Auge behalten! [ms: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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