[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #313 vom 30.09.2002
Rubrik Neu erschienen

Nguyên Lê "Purple - Celebrating Hendrix"

Jazz-Rock: Jimi-Hendrix-Songs laff interpretiert
(CD; Act)

Bevor Jimi Hendrix im September 1970 an seinem mörderischen Drogenkonsum starb, machte er Radiowerbung für die New Yorker Band The Last Poets, die Vorgänger aller Rapper dieser Welt. Ja, Hendrix spielte sogar wunderbare funky Licks auf einem ihrer Songs, dem 8-minütigen "Doriella Du Fontaine". Ein Song, den Eminem ohne Probleme sofort live bringen könnte. Jimi wusste, was innovativ ist, Jimi wusste, was zündet, Jimi wusste, was Zukunft hat.
Und jetzt, 32 Jahre später, kommt der zweifelsohne virtuose Gitarrist Nguyên Lê samt seiner zweifelsohne tollen Crew Michel Alibo (b), Terri Lyne Carrington (dr), Me'shell Ndegeocello (b) und weiteren. Sie interpretieren zehn Hendrix-Songs. Darunter das fragile Pop-Free-Jazz-Gebilde "If 6 Was 9", den zu wenig bekannten jazzigen Blues "Up From The Skies", das knallig-virtuose "Voodoo Chile", das ergreifende "Burning Of The Midnight Lamp". Auch dabei der Hit "Manic Depression" und der Sci-Fi-Song "Third Stone From The Sun".
Was machen Nguyên Lê und seine Crew aus diesen bis heute hoch-energetischen, einzigartig innovativen Hendrix'schen Musikgebilden? Sie gehen mit ihren Jazzklischees darüber, versuchen sich hier und da subtil mit Flüstertönen, zeigen sich flink-virtuell, geben Hall hinzu und enden in laffer, nicht einmal bizarrer Interpretation. Schade. [vw: @]

Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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