#265 vom 15.10.2001
Rubrik Neu erschienen
Hiram Bullock "Color Me"
Bärengitarrist: Tanz zwischen Pop, Funk und Heavy-Jazz
(CD; ESC)
Hiram Bullock ist seit langen Jahren als Gitarrist im Gil Evans Orchestra. Ein bärenstarker, afro-amerikanischer Bursche, der mit Sting ("Little Wing") und vielen anderen Hendrix-Songs interpretiert hat. Mit 19 (im Jahre 1976) spielte er bereits mit den Breckers Brothers, dann mit Paul Simon, Roberta Flack, Pete Townshend, James Taylor, Eric Clapton, James Brown und tausend anderen. Er hat einige der hinreißendsten Gitarren-Soli gespielt, die ich je gehört habe und Hiram ist einfach "ein Typ, der viele Sachen auf einmal macht", wie er sagt. Und so ist auch sein jetziges Album ausgefallen: Mit Jazz-Poppern wie Will Lee, Lalah Hathaway, Randy Brecker, Will Lee, Don Alias, Jerry Gonzales, David Sanborn und anderen zaubert Hiram einen Blumenstrauß aus Steely Dan-artigen Tracks ("Peace", "Cafe Luna"), Modern-Hendrix-Adaptionen ("If Six Was Nine"), California Rock ("I'm Your Fool Tonight") und Schmusesongs wie "Color Me". Außerdem singt der Bär auch absolut irre, klingt mal ironisch wie Zappa, mal cool wie Donald Fagen, mal soulig wie Donny Hathaway. Klar, für einen jazzig-virtuosen Musiker ist es immer schwer, eigene Pop-Songs zu schreiben und nicht ins lullige Gedaddel abzugleiten. Hiram Bullock ist eine der seltenen Ausnahmen. Ein Pfundskerl, der auch vorher schon klasse Soloscheiben gemacht hat. High! [vw: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#458: Hiram Bullock "Too Funky 2 Ignore"> [vw:Â @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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