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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #259 vom 03.09.2001
Rubrik Feature

Sal's Prog Corner #12

Die Ferienzeit ist vorüber, auch die Progszene ist aus ihrer Sommerpause zurückgekehrt: Wichtige und hochinteressante Neuerscheinungen stehen an. Den Anfang machen Nick D'Virgilio und Neal Morse mit ihren Soloalben, beide hauptberuflich für Spock's Beard tätig. Bei den gleichzeitig erschienenen Alben schneidet der "Außenseiter" NDV überraschend gut, der Spock's Beard-Kopf Neal Morse überraschend mäßig ab. Komplettiert wird die heutige Prog Corner durch die schweizer Newcomer von Thønk. [sal]


Neal Morse "It's Not Too Late"

Hausbackenes vom Spock's Beard-Boss
(CD; InsideOut)

Derweil sein erstes Solo-Album noch als rundum gelungen betrachtet werden kann, enttäuscht Neal Morse auf seinem zweitem Solo-Album völlig. Die Prog-Referenzen fehlen nun völlig und Morse präsentiert sich als eher mäßiger Singer/Songwriter, der ohne seine fähigen Mitstreiter bei Spock's Beard erschreckend blass wirkt und dessen Songwriting wenig Raum für Variationen lässt, so dass man schon nach den ersten drei Stücken des Albums irritiert auf den Player guckt, ob nicht doch etwa der Repeat-Modus eingeschaltet ist.
Macht man sich die Mühe und hört etwas genauer zu, kann man hier und da jenen Songwriter erkennen, der Spock's Beard so maßgeblich geprägt hat, bei "Leah's Mother" etwa. Doch alles in allem bleibt zu wenig Licht, zuviel pomadiges, glatt produziertes, auf den Mainstream schielendes, um sich wirklich mit dem Album anfreunden zu können. Solche Alben gibt es wie Sand am Meer, nicht schlecht. Aber mehr auch nicht. [sal: @@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


NDV "Karma"

Ãœberraschendes vom Spock's Beard Drummer Nick D'Virgilio
(CD; InsideOut)

Wenn Drummer sich auf Solo-Pfade begeben, dann muss man meistens gute Nerven haben, um den musikalischen Output des Taktgebers zu ertragen. Ausnahmen bestätigen freilich auch hier die Regel und eine Ausnahme ist mit Sicherheit das erste Solo-Album des Spock's Beard-Drummers Nick D'Virgilio.
Nicht nur, dass NDV einmal mehr sein außergewöhnliches Talent unter Beweis stellt (das wäre ja normal, mit Verlaub), er zeigt seinem Bandboss Neal Morse was 'ne Harke ist und stiehlt ihm auch als Songwriter die Schau, selbst als Sänger (und Multiinstrumentalist) bewährt er sich. Das Album hat praktisch keine Ähnlichkeiten zu irgendwelchen Spock's Beard-Alben, NDV ist moderner in den Sounds, er spielt keinen klassischen Prog, seine Werke sind härter, polyrhythmisch und stehen eher in der Tradition seines tragisch verstorbenen, großen Vorbilds Kevin Gilbert (jener, der einst Sheryl Crow groß machte). Dabei ist das Album so abwechslungsreich, so unterhaltsam, dass niemals Langeweile aufkommt. [sal: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Thønk "Earth Vision Impact"

Power Trio à la Emerson, Lake & Palmer – feinste schweizer Wertarbeit
(CD; Galileo)

Dass es so etwas noch gibt! Derweil die Progrock-Heroen der ersten und auch der zweiten Generation nur noch tattrigen Wehmuts-Prog auf Silber bannen oder sich ganz auf ihr Altenteil zurückgezogen haben (recht so!), fördert mein Schweizer Lieblingslabel Galileo mit jeder Veröffentlichung junge, hochtalentierte Bands zu Tage, dieses Mal endlich eine schweizer Band.
Thønk, ganz Power Trio (dr/b/keyb – mit zusätzlicher Gitarrenarbeit vom Basser), präsentieren ein ganzes Feuerwerk an progressiven Ideen und setzen diese Versatzstücke zu einem eigenen Sound zusammen. Schnell meint man die seligen Emerson, Lake & Palmer zu hören, zumal das Album von Pär Lindh meisterlich produziert worden ist, würden da nicht die Vocals fehlen. Schade, so fehlt diesem Album das i-Tüpfelchen, um sich in die allererste Reihe interessanter Neuerscheinungen einzureihen, überdurchschnittlich ist Thønk trotz des fehlenden Sängers. ELP-Fans sollten unbedingt auf der Homepage von Thønk in die Tracks reinhören. [sal: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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