#178 vom 05.12.1999
Rubrik Neu erschienen
Neal Morse "Neal Morse"
Exquisites Solo-Debut des Frontmanns von Spock's Beard
(CD; InsideOut/Ear Candy)
Was könnte passieren, wenn man eine Spock's Beard Scheibe ohne 3/5 der Band machen möchte? Nun, Neal Morse geht ins Studio und spielt fast alles alleine ein (mit der Hilfe vom Band-Drummer Nick D'Virgilio und wenigen anderen). Heraus käme ein Produkt, das immer noch genügend Ingredenzien a la Spock's Beard hätte, um den Hörer von der Echtheit der Scheibe zu überzeugen. So hätte es sein können, doch Neal Morse hat sich bei seinem Solo-Album schon ein wenig mehr Mühe gegeben, nicht wie seine eigene Band zu klingen. Die Songs, die er geschrieben hat, haben einen deutlich stärkeren Songschreiber-Charakter. Die Texte sind hier wieder mehr im Vordergrund und das in einer Dichte, wie man sie von Morse seit dem Band-Debüt "The Light" nicht mehr gehört hat.
Die Musik changiert zwischen Mainstream und modernem amerikanischen Prog (den Spock's Beard maßgeblich mitgeprägt haben). Deutlicher als bei allen Spock's Beard Alben tritt Morses Affinität für die Beatles hervor, etwa bei "That Which Doesn't Kill Me" und "Emma". Neal Morse wollte wohl unbedingt beweisen, wie abwechslungsreich seine Musik sein kann – nun, das ist ihm eindrucksvoll gelungen.
Prog-Fans können beruhigt sein: Der obligatorische Prog-Longtrack fehlt natürlich nicht: Die Suite "A Whole Nother Trip" ist gleichsam der Abschluß und der Höhepunkt dieses Albums. [sal: @@@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#259: Sal's Prog Corner #12> [sal]
<#259: Neal Morse "It's Not Too Late"> [sal:Â @@]
<#194: Spock's Beard "Don't Try This At Home"> [sal:Â @@@@]
<#194: Transatlantic "SMPTe"> [sal:Â @@@@@]
<#179: Sal Pichireddu: Asymmetrische Prog plus X Top 10> [sal]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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