#247 vom 11.06.2001
Rubrik Neu erschienen
The Mother Hips "Green Hills Of Earth"
Unaufdringlicher Passt-in-keine-Schublade-Rock
(CD; Munich)
"Wilco is up on the stage" singt Tim Bluhm in "Smoke". Und man möchte fast sagen: So ungefähr hören sich The Mother Hips auch an. Denn ähnlich wie Wilco schaffen es The Mother Hips, Balladen wie "Protein Sky" ohne Pathos und doch eindringlich darzubieten, oder in ihren Songs urplötzlich das Tempo ("Channel Island Girl") oder die Stimmung ("Sarah Bellum") zu wechseln. Und ebenso präsentieren sie Ohrwürmer wie "Such A Thing" und "Del Mar Station", die sich wegen der unkonventionellen Hooklines erst nach einiger Zeit, dann aber umso stärker, im Gehörgang festsetzen, und setzen dabei auf unaufdringliche, simple, aber immer abwechslungsreiche Arrangements. Aber eine Wilco-Kopie sind sie keineswegs. So klingt oben erwähntes "Smoke" eher, als wäre es bei der Aufnahme des ersten Boston-Albums vergessen worden. Und "Rich Little Girl" rockt wie sonst eher die Stones, während "Singing Seems To Ease Me" ein wenig an die Smithereens erinnert. Dazu kommt noch der Charme und die Wärme, die durch die Einfachheit der Arrangements und die nicht steril-perfekte Darbietung erzeugt werden, was wiederum eher an die Go-Betweens erinnert. Kurzum, "Green Hills Of Earth" ist ein hervorragendes, unaufdringliches, abwechslungsreiches Rock-Album, das in keine Schublade passen will. Und davon kann es eigentlich nie genug geben. [Reiner Windisch/mmh: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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