#231 vom 29.01.2001
Rubrik Neu erschienen
Jimmy Eat World "Clarity"
Emo-Core – sagt die Plattenfirma
(CD; Capitol)
Emo ist ein Phänomen: Bevor die Welt richtig mitbekommen hat, dass es jetzt eine Schublade mit diesem Namen gibt, wurde dem Emo-Rock von anderer Seite schon wieder das Absterben bescheinigt. In dieser Zeitspanne wurden aber auch wirklich alle denkbaren Bands in dieses Raster gepresst. Gut, Jimmy Eat World könnte man auch als Rockband bezeichnen, aber da weiß ja vielleicht nicht Jeder, was gemeint ist...
"Clarity" ist bereits das dritte Album der Band und das erste, das nicht nur über den Importweg in Deutschland erscheint. In den USA schon vor 1 1/2 Jahren veröffentlicht, wagt die Plattenfirma erst jetzt den Versuch, Jimmy Eat World auch hier zu etablieren. Musikalische Gründe kann dieser verspätete Entschluss zumindest nicht haben. Das Album ist famos! Große Melodien, viel EMOtion und eine Vielfalt, die bei Rockbands selten geworden ist. Mit "Table For Glasses" schlurft sich die CD langsam ein, um im Song stetig zu wachsen. Direkt danach geben die vier Jungs mit "Lucky Denver Mint" richtig Gas, ohne zu prügeln. Spannend wird es immer, wenn die Band ihre Mid-Tempo-Nummern mit Melodien überhäuft. Das siebenminütige Kunstwerk "Just Watch The Fireworks" ist dann auch einer der schönsten Songs, die ich in den vergangenen Monaten gehört habe.
Ein Gutes hat die späte Veröffentlichung – schon in einem halben Jahr soll das vierte Album der Band erscheinen. [dmm: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#275: Dirk-Michael Mitter: Bestenliste 2001> [dmm]
<#269: Jimmy Eat World "Singles"> [dmm:Â @@]
<#260: Jimmy Eat World "Bleed American"> [dmm:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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