#231 vom 29.01.2001
Rubrik Neu erschienen
Jess Klein "Draw Them Near"
Durchwachsener Folk-Rock mit Kleinmädchenstimme
(CD; Rykodisc)
In den Staaten ist die Musik-Journallie mit Vergleichen stets schnell bei der Hand, so wird auch Jess Klein mit ihren 26 Jahren und ihrer zweiten CD bereits zur neuen Lucinda Williams gekürt. Nun ja, immerhin schreibt sie alle ihre Stücke selbst und kann auch auf bewährte Kräfte zurückgreifen: Ken Coomer (Wilco), Brad Jones (Ron Sexsmith) und Will Kimbrough (Todd Snider) setzen hier eindeutig die Glanzpunkte und sorgen für einem warmen, vollen – mehr rockig als folkigen – Sound, der auch Kasey Chambers' Debüt-Album gut getan hätte. Jess kann mit ihrer angenehmen Stevie Nicks/Julie Miller-Kleinmädchenstimme bei "Little White Dove" und "Springtime" zwar durchaus entzücken, insgesamt fehlt es den Songs aber eindeutig an Substanz, die Texte zu "I'll Be Alright" und "Love Is Where You Find It" lesen sich nicht weniger klischeehaft als die Titel erahnen lassen. Für ein Zweitwerk müsste da erheblich mehr kommen – mit diesen unnötigen Vergleichen tut man ihr jedenfalls keinen Gefallen. () [bm: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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