#190 vom 20.03.2000
Rubrik Neu erschienen
Greg Osby "The Invisible Hand"
Jazz – zurück in die Zukunft
(CD; Blue Note)
Für seine neue CD hat Altsaxophonist Greg Osby zwei alte Meister des modernen Jazz eingeladen: den Gitarristen Jim Hall und den Pianisten Andrew Hill. Mit beiden hat er schon vorher auf deren Platten gearbeitet und beide haben einen großen Einfluss auf ihn ausgeübt. So präsentiert sich hier auch ein hörbar anderer Greg Osby. Ruhiger und mit vollerem Ton als sonst geht er hier zur Sache, auch wenn mit Harmonik und Zeit ziemlich frei umgegangen wird. Da hört man dann Einflüsse zwischen Steve Coleman und Eric Dolphy, mit dem wiederum Andrew Hill schon gearbeitet hat. Hill prägt mit Solos und Comping ganz entscheidend den Sound dieser CD, sehr schön sind die Duette mit Osby auf den zwei Takes von "The Watcher". Die lockerste Nummer im Programm ist "Nature Boy", wo Jim Hall in Sachen Sound und Groove am besten zur Geltung kommt. Klangliche Highlights setzen immer wieder die Woodwind-Overdubs mit Osby an der Klarinette und Gary Thomas an der Flöte, manche Sounds erinnern fast an Ellington-Arrangements. Zeitgenössischer Jazz, bei dem man sich beruhigt zurücklehnen kann. [sg: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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