#107 vom 14.06.1998
Rubrik In aller Kürze
Lesermail: Jesus Lizard, Fugazi
Hallo Red!
Normalerweise ist es ja nicht gerade meine Art, Verfassern von Reviews zu
widersprechen (Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden). Aber bei zwei deiner Artikel muß ich doch meinen "Senf" dazugeben.
Punkt A: Jesus Lizard: "Blue" - Ich bin von Beginn an ("Head") ein großer JL-Verehrer gewesen und DK3 zählt ohnehin zu meinen "Favorites". Umso enttäuschter war ich, als mir das erste Mal "Blue" zu Ohren kam. Besonders der auf dieser Platte ideenlos spielende Jim Kimball (seine Qualitäten hat er bereits bei Laughing Hyenas, Mule und den vorher genannten DK3 eindrucksvoll unter Beweis gestellt) ist für mich eine große Enttäuschung. Aber auch dem Rest der Band scheint die Luft auszugehen. Verwundert also nicht weiter, wenn sich Mac McNeilly rechtzeitig in Richtung P. W. Long's Reelfoot abgesetzt hat. Für mich stellt sich nur die Frage, warum Denison/Kimball sich das noch antun. Einer der größten Flops '98.
Punkt B: Fugazi: "End Hits" - Ganz im Gegensatz zu Jesus Lizard ist "End Hits" eines der besten Alben des laufenden Jahres (neben Vandermark Five, Trans Am, Calexico und NRG Ensemble)! Und vor allem wegen Deinem Kommentar ("End Hits" wäre ein Schritt zurück) muß ich Dich leider auf das Heftigste kritisieren. Denn ganz im Gegenteil ist "End Hits"die Weiterentwicklung, bzw. das "Urbarmachen neuer Musiklandschaften" (P.S.: und hierbei geht es auch nicht um unterschiedliche Geschmäcker, sondern sollte für jeden objektiven Kritiker eindeutig nachvollziehbar sein!) Daher für mich ein großer Schritt vorwärts.
Anscheinend hast Du am Vortag zuviel von dem, von Dir Fugazi empfohlenem, Getränk getrunken.
Adios, Stefan
[Re: Hallo Stefan! Danke für deine nette und konstruktive Kritik. Meine Antwort schicke ich dir per E-Mail. red]
[Re2: Wir arbeiten zur Zeit an einem Web-basierten Diskussionsforum für Diskussionen über Platten, Reviews oder den Newsletter selbst. mi]
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