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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #267 vom 29.10.2001
Rubrik Feature

Dreyfus Jazz Reference Edition - 2.Teil

Im Oktober 2000 haben wir an dieser Stelle relativ enthusiastisch den ersten Schwung der Dreyfus Jazz Reference Edition vorgestellt. Eigentlich schon für März 2001 angekündigt war ein zweiter, 10 CDs umfassender Teil dieser wunderschön aufgemachten und klanglich tollen Zeugnisse des Jazz vor 1950. Diese Veröffentlichung hat sich um ein gutes halbes Jahr verzögert, aber pünktlich zum Weihnachtsgeschäft liegt sie nun vor. Das Konzept des Jazzliebhabers Francis Dreyfus ist beibehalten worden, da es in sich absolut stimmig und deshalb voll aufgegangen ist. Allein in Deutschland wurden von der ersten Serie 70.000 Stück verkauft, in Frankreich erhielten 19 der 20 Titel einen Award.
Was bieten nun die jetzt erschienenen CDs? Interessanterweise wurden vier Künstler ein zweites mal bedacht. Im Fall von Louis Armstrong featured man neben dem Ausnahme-Trompeter auch den überaus charmanten Sänger. Einen Musiker wie Charlie Parker mit nur einer CD zu würdigen, ist praktisch unmöglich; auf "April In Paris" finden wir ausschließlich Tracks aus den Jahren 1949 und 1950. Bei "Sir" Duke Ellington erleben wir auf "Take The A Train" eine "Best of"-Zusammenstellung des zweiten Frühlings seines Orchesters aus den 40er-Jahren und bei Dizzy Gillespie wurde diesmal mehr Wert auf Aufnahmen in kleineren Besetzungen gelegt.
Mit Miles Davis, Stan Getz u.a. (siehe unten) reihen sich ansonsten weitere große Stars ein in diese wiederum sehr schön aufgemachte Edition in nahezu unglaublicher Soundqualität.
Der diesjährige lange Winter ist also zumindest musikalisch gerettet. Bleibt die Frage nach Teil drei, die Monsieur Dreyfus in einem Interview mit Willi Andresen so beantwortet: "Es ist schwer, genügend weitere Künstler zu finden, deren alte Aufnahmen sich nach unserem Prinzip aktualisieren lassen. Ich habe diese Serie nicht aus kommerziellen Erwägungen heraus produziert, sondern aus der Liebe zur Musik. Ich denke derzeit über eine gesonderte Veröffentlichung zu Charlie Parker nach. Aber wer weiß schon, was in zwei Jahren los ist..." [pb]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Louis Armstrong "C'est Si Bon"

Jazz – Satchmo der Sänger
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Der große Mann des Jazz aus New Orleans, hier vor allen Dingen mit (Gesangs-)Aufnahmen von 1940-1950. Natürlich inkl. "C'est Si Bon", "You Rascal You" und "La Vie En Rose".


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Miles Davis "Milestones"

Jazz – Bebop here we come
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Unmöglich den musikalisch wegweisenden Output dieses Mannes mit einer CD zu zeigen. Hier finden wir Aufnahmen von 1947-1950 inkl. Songs wie "Milestones" und "Little Willie Leaps". Die verschiedenen Besetzungen lesen sich natürlich wie das Who is Who der Jazzgeschichte: J.J. Johnson, Lee Konitz, Gerry Mulligan, Kenny Clarke, Charlie Parker, Max Roach undundund.


Duke Ellington "Take The A Train"

Big Band Swing At Its Best
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Das Duke Ellington Orchestra in absoluter Bestform mit all den großen Big Band Tunes: "Take The A Train", "In A Sentimental Mood", "It Don't Mean A Thing (If It Ain't Got That Swing)" usw.


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Stan Getz "Imagination"

Smooth Jazz
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Dieses Saxophon ist wohl an dem Begriff "Smooth Jazz" nicht ganz unschuldig. Gute 13 Jahre vor "Getz/Gilberto" hören wir hier den Twen Stan Getz mit Songs wie "I've Got You Under My Skin", "Battle Of Saxes" und "Strike Up The Band" feat. Roy Haynes und Horace Silver.


Dizzy Gillespie "Night In Tunesia"

Jazz – The Man With The Horn
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Aufnahmen aus den Jahren 1945-1947, also noch bevor sein Horn krumm war und bevor er durch das Hinzufügen des Percussionisten Chano Pozo zu seiner Band quasi den Latin-Jazz erfunden hatte. Die Jahre 1945/46 waren die Zeit, in der er zum Superstar wurde und u.a. einige seiner Klassiker wie "Salt Peanuts", "Blue'n'Boogie" und natürlich "A Night In Tunesia" einspielte. Genau die bekommen wir hier zu hören.


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Lionel Hampton "Flying Home"

Mallets in Jazz
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Mit den Jahren 1942-1950 wird hier die Zeit direkt nach Hamptons Mitarbeit im Benny Goodman Orchestra beleuchtet. Der wohl erste Jazz-Vibraphonist bewegt sich wie gehabt zwischen Swing und Boogie. Natürlich mit "Flying Home" und dem Goodman-Klassiker "Air Mail Special".


Fats Navarro "Nostalgia"

Bebop
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Nur 26 Jahre ist Fats Navarro alt geworden und trotzdem zählt man ihn zu einem der ganz großen Jazztrompeter Ende der 40-er Jahre, der Geburtszeit des Bebop. Auf "Nostalgia" hören wir 21 Aufnahmen, unter anderem mit Sonny Stitt, Kenny Clarke, Max Roach und Dexter Gordon.


Charlie Parker "April In Paris"

Jazz – Bird On Strings
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Charlie Parker kann man wohl guten Gewissens zu den Musikern zählen, die ihrer Zeit immer eine Nasenlänge voraus waren. Die Aufnahmen, die wir auf "April In Paris" hören, sind bis auf drei Ausnahmen Songs, die Bird in den Jahren 1949 und 1950 für Verve eingespielt hat und mit denen er sich einen lange gehegten Wunsch erfüllte: Diese Aufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit Streichern und gelten bis heute als Meilensteine der Jazzgeschichte.


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Oscar Peterson "Get Happy"

Jazz – Das Klavier und sein Freund
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

"Get Happy" ist im Prinzip Petersons berühmte Duo-Platte "Tenderly", aufgenommen 1950 für Verve. Ergänzt um einige andere Duette (immer Klavier plus Bass) und natürlich, wie die ganze Edition klanglich äußerst liebevoll bearbeitet, ist diese CD ideal, um einen Blick auf den Beginn der lange andauernden Karriere von Oscar Peterson zu werfen. Inkl. "Tenderly", "Exactly Like You" und "Salute To Garner".


Sarah Vaughan "Lover Man"

Jazz – What A Difference The Singer Made
(CD; Dreyfus Jazz Reference)

Die einzige Dame in der zweiten Folge dieser Edition und – zusammen mit Billie Holiday und Ella Fitzgerald, die bereits im ersten Teil bedacht wurden – wohl die Dritte im Bunde der ganz großen Jazzsängerinnen. Inkl. "Ain't Misbehavin'", "What A Difference A Day Made" und "Nice Work If You Can Get It".


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


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