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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #650 vom 02.11.2009
Rubrik Feature

Boxed #4

Quelle: http://de.wikipedia.org

Mozart, Brahms, Beethoven: Die bisher in der "Boxed"-Reihe besprochenen Gesamtausgaben stammen allesamt aus dem deutsch-österreichischem Umfeld und ohne zu viel zu verraten, kann ich an dieser Stelle schreiben: Auch die Ausgaben der nächsten Wochen bleiben in Mitteleuropa. Diese Woche bildet hingegen die Ausnahme von der Regel, geht es doch heute um den den russischen Pianisten, Dirigenten und Komponisten Sergei Rachmaninov, der in sowohl in Russland, als auch für kurze Zeit in Deutschland und später in den USA lebte und arbeitete. Rachmaninov war gewissermaßen die Quintessenz vieler Einflüsse und Kulturen, die er selbst als unermüdlicher Musiker auf endlosen Tourneen im Bewusstsein der westlichen Musikkultur verankerte. Vielleicht erklärt das die auch heute noch ungebrochene Popularität einiger seiner Werke am besten. [sal]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


Sergei Rachmaninov / Various "Complete Works"

Klassik – das Gesamtwerk von Rachmaninov in einer Box: mehr als Klavier
(31CD; Brilliant)

Der russische Pianist, Dirigent und Komponist Sergei Rachmaninov (1873-1943) wird oft als der 'letzte Romantiker' bezeichnet. Was heute verklärend klingt, war Anfang des 20. Jahrhunderts Anlass für ätzende Kritik an seiner 'altmodischen' Tonalität und an der oft zur Schau gestellten Virtuosität. In der Tat: Zumindest Rachmaninovs Klaviermusik ist stark von den Fähigkeiten des Solisten abhängig, ein Umstand, der ihm als Meisterpianist zugute kam, der aber von Kollegen und Kritik immer wieder gescholten wurde. Dennoch (oder gerade deswegen) ist Rachmaninov der populärste russische Komponist des 20. Jahrhunderts: Das Publikum goutiert nach wie vor seine melancholische Romantik, seiner aberwitzigen Klavierpassagen und seine schwelgenden Melodien.
Die vorliegende Box umfasst auf 28 CDs (plus 3 CDs mit historischen Aufnahmen und der obligatorischen CD-ROM mit Libretti und Liner Notes) tatsächlich das eher kleine Gesamtwerk des Russen: Die vier Klavierkonzerte, die drei Symphonien und die symphonischen Dichtungen, die Kammermusik, die umfangreiche Klaviermusik, sowie die Lieder, die geistliche und weltliche Chormusik und seine selten gespielten Opern "Aleko", "Der geizige Ritter", "Francesca da Rimini" und sogar die erst posthum orchestrierte Oper "Monna Vanna".
Das niederländische Label Brilliant hat bei dieser Zusammenstellung darauf verzichtet, eine Reihe von Neuaufnahmen exklusiv erstellen zu lassen. Stattdessen hat man, so weit es irgendwie ging, auf bestehende und bewährte Aufnahmen (aus den Jahren 1956-2008) zurückgegriffen, ähnlich wie auch schon bei der (letzte Woche besprochenen) Beethoven-Gesamtausgabe.
Das Ergebnis kann sich hören lassen: Absolut überzeugend der Amerikaner Earl Wild bei den Klavierkonzerten, ebenso stark Gennadi Rozhdestvensky bei den Symphonien. Weitere Highlights kommen vom Borodin Trio mit den Klaviertrios, sowie vom Rachmaninov-Spezialisten Valery Polyansky bei einer Vielzahl der Orchester- und Chorwerke. Die historischen Aufnahmen (aus den Jahren 1930-1977) mit Emil Gilels, Vladimir Horowitz, Sviatoslav Richter und natürlich Rachmaninov selbst sind eine echte Bereicherung. Lediglich (und ausgerechnet) die populären Werke für Klavier mit Santiago Rodriguez und anderen Solisten bleiben uneinheitlich und mehrheitlich etwas farblos. Nur Nikolai Lugansky mit den beiden "Études-tableaux" opp. 33 & 39 kann wirklich überzeugen.
Dennoch: Einen preiswerteren Überblick über Rachmaninovs Werk gibt es nicht und die Qualität der meisten Aufnahmen ist bemerkenswert. Wer Rachmaninovs Musik mag und nicht übermäßig viel Wert auf pianistische Selbstdarstellungen legt (wie sie gerade bei Rachmaninov-Interpretationen gang und gäbe sind), der ist mit dieser Box bestens bedient. [sal: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


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