Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #706 vom 28.03.2011
Rubrik Frisch aus den Archiven

Franz Liszt / Various "A Liszt Portrait"

Klassik – Umfangreiche Sammlung mit Aufnahmen der wichtigsten Werke Liszts 1984-2008, historische/Live-Aufnahmen 1949-1989
(30CD+CD-ROM; Brilliant)

Der ungarische Dirigent, Meisterpianist und Komponist Franz Liszt (1811-1886) war einer der fleißigsten Komponisten aller Zeiten. Bis heute gibt es keine annähernd vollständige Gesamtausgabe seines Œuvres in einer kritischen Notenausgabe (ganz zu schweigen von Tonaufnahmen). Gerade ist eine Gesamtaufnahme seiner sämtlichen Klavierwerke auf 99 CDs (!) erschienen, große Teile seiner anderen Werke gilt es noch zu entdecken.
Das niederländische Budget-Label Brilliant hat sich im diesjährigen Liszt-Jubiläumsjahr (man feiert seinen 200. Geburtstag) also gar nicht erst versucht, eine möglichst umfangreiche 'Gesamtwerk'-Ausgabe (wie bei den berühmten Bach-, Beethoven- und Mozart-Boxen) herauszubringen, sondern man beschränkt sich bei "A Liszt Portrait", wie schon zuvor bei den Editionen mit Werken von Händel und Mendelssohn, auf eine Sammlung der (vermeintlich) wichtigsten Werke. Auf den CDs 1-19 der schlicht aufgemachten Box gibt es dann auch folgerichtig eine Auswahl an Orchesterwerken (die Faust- und die Dante-Sinfonie sowie sämtliche sinfonischen Dichtungen), Klavierwerken mit und ohne Orchester (darunter die drei Klavierkonzerte, die ungarischen Rhapsodien und die Klaviersonate), dazu einige Orgelwerke und die "Missa Solemnis". Die Lizenz-Aufnahmen stammen hauptsächlich von erstklassigen ungarischen, englischen und niederländischen Produktionen (Chandos, Edel, EMI Hungaroton und Hyperion) mit teilweise namenhaften Solisten (Hartmut Haenchen, Louis Lortie, Nelson Freire), können aber nicht immer bei der Werksauswahl überzeugen. Essentiell ergänzt wird die Box durch elf CDs mit Live- und historischen Aufnahmen der bekanntesten Werke Liszts durch Weltklasse-Interpreten (Alfred Brendel, György Cziffra, Emil Gilels, Evgeny Kissin, Sviatoslav Richter, Earl Wild).
Es sind vor allem diese elf CDs, die die Box so interessant machen, denn im ersten 'digitalen' Teil der Box findet man dann doch zu viele Nebenwerke Liszts. Braucht man wirklich alle sinfonische Dichtungen und so viele Opern-Transkriptionen? Ich persönlich hätte sie lieber durch essentielle oder interessante Chor-, Orchester- und Klavierwerke ersetzt. Wenn man schon Transkriptionen in die Box aufnimmt, warum dann nicht die wirklich beeindruckenden Klavierpartituren der Sinfonien Beethovens?
Wie so oft bei den Brilliant-Boxen sin Licht und Schatten dicht beieinander. Das Angebot auf dem Lizenzaufnahmen-Markt bestimmt hier ein wenig zu sehr die Auswahl. Der niedrige Preis und rund die Hälfte der CDs mit essentiellen Werken in guten Aufnahmen entschädigen, aber: Das hätte man besser hinbekommen können. [sal]


Permalink: http://schallplattenmann.de/a119544


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite