#724 vom 21.05.2012
Rubrik Neu erschienen
Kommando Elefant "Scheitern als Show"
Indie-Pop – deutschprachiges Album aus Österreich, für den Export empfohlen!
(CD, LP+CD; Las Vegas)
Ein Poster aus 100% Elefantenscheiße verspricht ein Aufkleber auf der CD-Box. Zusammen mit dem Titel "Scheitern als Show" wohl der Hinweis darauf, dass die Österreicher von Kommando Elefant mindestens Humor besitzen. Hört man sich durch den angenehm einfach gestrickten, aber schmissigen Indie-Pop der Gruppe, bemerkt man ziemlich schnell, dass unter der Oberfläche des Humors doch so einige Tiefen lauern.
»Wenn alles vorbei ist, nur mehr Schweigen das bleibt,/ dann steh ich hier mit dem Letzten, was mir noch blieb,/ dann steh ich hier mit dem allerletzten Liebeslied« singt Alf Peherstorfer im fünften Lied und gleich darauf im sechsten: »Ich bin ein Arschloch, tut mir Leid« und kündigt dann ein richtiges Arschloch-Solo an. Die Welt der Beziehungen wird also sehr ernst genommen, Selbstreflexion ist aber etwas, worüber die Band noch Witze machen kann.
Musikalisch könnte die Band auch aus Deutschland kommen. Endlich einmal kein Austro-Irgendwas zum sofort heraushören, sondern saubere Gitarren-Musik mit ein paar Keyboards, die ebenfalls sauber produziert ist. In der zweiten Hälfte des Albums hauen die Jungs dann immer mehr Ohrwürmer raus – ein deutschsprachiges Partyalbum mit richtigem Tiefgang, hatten wir das schon einmal? [lp: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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