#723 vom 06.04.2012
Rubrik Neu erschienen
Jewrhythmics "Jewrhythmics"
World-Disco – jiddische Gassenhauer als Synthie-Pop
(CD; Essay)
Sanft tiriliert die Klarinette über dem schweren Grundrhythmus und der monoton hämmernden Begleitung. Dass die Jewrhythmics Evergreens wie "Hava Nagila" und "Chiribim" ins Disko-Kleid stecken, ist durchaus amüsant. Dass es für sie mehr als ein Gag sein dürfte, ist nicht aus jedem Stück herauszuhören. Aber warum sollten sie sich sonst die Mühe machen, die Lieder mit analogen Synthesizern einzuspielen, zu denen sie noch Gitarren, Akkordeon und vor allem immer wieder eine äußerst eloquent gespielte Klarinette gesellen?
Wer auf seiner Zeitreise in die 80er-Jahre nicht immer die frühen Depeche Mode (deren "Just Can't Get Enough" man gut zum Intro von "5th Avenue Squaredance" singen könnte) herunternudeln möchte und gleichzeitig vor Dschinghis Khan und Boney M nicht zurückschreckt, findet bei den Jewrhythmics die entsprechenden Sounds zu Melodien, von denen manche zumindest den älteren Semestern bekannt vorkommen dürften. [noi: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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