#686 vom 06.09.2010
Rubrik Neu erschienen
Interpol "Interpol"
Dunkel-Rock – unfassbar gruselig
(CD, LP; Cooperative)
In der Covergestaltung bildete das Foto von "Our Love To Admire" (2007) die klare Ausnahme. Was hat es also zu bedeuten, dass Interpol ihr viertes Album selbstbetiteln und wieder zur schlichten Eleganz zurückkehren? Die zum Trio geschrumpfte Band geht musikalisch nicht so weit zurück wie diese beiden Schritte vermuten lassen: "Interpol" flackert mehr, lässt die Ideen nachhallen und ist bei weitem nicht so berechnend stylish wie die beiden ersten Alben. Von "Our Love To Admire" haben sich die Songstrukturen herübergerettet, die eine klare Absage an eingängige Hits waren. Mit ihrem vierten Album bewegen sich die New Yorker jetzt in der Schnittmenge und perfektionieren ihren Sound. 'Hypnotisch' muss als Adjektiv fallen, um die zehn neuen Tracks zu beschreiben. Als ob man versucht sich auf einen Punkt zu konzentrieren, während sich alles immer schneller dreht. Und auf einmal erheben sich dann majestätische Melodien – wie "Always Malaise" – die immer so klingen, als würde der Edel-Gangster in einem Schwarz/Weiß-Film den Heldentod sterben. Unnötig zu erwähnen, dass niemand wirklich um ihn trauert. Interpol bleiben auf unfassbare Weise gruselig. [dmm: @@@@]
<#640: Julian Plenti "Julian Plenti Is... Skyscraper"> [dmm:Â @@@@]
<http://www.interpolny.com/>
<http://www.julianplenti.com/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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