#678 vom 14.06.2010
Rubrik Neu erschienen
John Grant "Queen Of Denmark"
Pop – heute eine Königin
(CD, LP; Bella Union)
Gleich vorweg: Für "Queen Of Denmark" muss man in der Stimmung sein. Am Besten allein mit einer gehörigen Portion Frust und dann öffnet sich ein wunderschönes Album eines Melancholikers, der irgendwo zwischen Antony Hegarty und REO Speedwagon hängt. Unterstützt von der famosen Band Midlake singt sich Grant durch zarte, schwelgerische Popsongs, die zwar nicht weit weg von Alan Parsons Project sind, aber in ihren großen Momenten eben auch alle evozieren, die sich hinter Scott Walker eingereiht haben. Herausragend das sehnsüchtige "I Wanna Go To Marz", bei dem ein Klavier auf der Stelle spielt und Grant so sehr fleht, dass man ihm jeden Wunsch erfüllen würde. Songtitel wie "JC Hates Faggots" umschreiben schon ganz gut, wie schwer es für ihn ist, seinen frommen Eltern begreiflich zu machen, dass Schwule nicht krank sind. Diese Tragik schwebt über dem gesamten Album und gibt – selbst an musikalisch seichten Stellen – eine traurige Tiefe. [dmm: @@@@]
<#402: Alan Parsons "A Valid Path"> [sal:Â @@]
<#427: Antony & The Johnsons "I Am A Bird Now"> [bm:Â @@@@@]
<http://johngrantmusic.blogspot.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a119036