#681 vom 05.07.2010
Rubrik Neu erschienen
Pieta Brown "One And All"
Americana/Singer/Songwriter – vom Neo-Traditionalismus zu eigeneren, freieren und assoziativeren Formen des Ausdrucks
(CD; Red House)
Wem eine zuletzt rockistischere Lucinda Williams womöglich die gefühligeren Töne vermissen ließ, der schenke spätestens dem neuen Album der Tochter des Folk-Sängers Greg Brown Gehör. Hier zeigt sich nicht zum ersten Mal eine in amerikanischer Song-Tradition verwurzelte, introspektive Singer/Songwriterin, die wiederum in den Midwest-liche Weite transportierenden Gitarrenklangmalereien ihres Co-Produzenten Bo Ramsey eine perfekt ergänzende, zweite 'Stimme' findet. Zur trotz folkiger Bodenhaftung leicht entrückt tagträumerischen Stimmung von "One And All" trägt auch Calexicos Joey Burns ein paar Tupfer Cello und Accordion bei. Vieles wird hier bewusst fragmentarisch gehalten. Während die beteiligten Musiker darin wetteifern zu scheinen, mit einem Minimum an Tönen ein Maximum an Atmosphäre zu kreieren, rochiert Pieta Browns Vortrag zwischen Suzanne Vegas distanzierter Kühle und dem leidenschaftlichen Silbenzerdehnen eines 'weiblichen Bob Dylan'.
Wirkten die neo-traditionalistischeren Songs auf den nicht minder exzellenten Vorgängeralben greifbarer, sucht und findet Pieta Brown hier bereits auf der Vorgänger-EP "Shimmer" (2009) angedeutete, eigenere, freiere und assoziativere Formen des Ausdrucks. [bs: @@@@]
<#602: Lucinda Williams "Little Honey"> [bs:Â @@@@]
<#567: Greg Brown "The Evening Call"> [bs:Â @@@@]
<#584: Bo Ramsey "Fragile"> [bs:Â @@@@]
<#597: Calexico "Carried To Dust"> [dmm:Â @@@@]
<http://www.pietabrown.com/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a118958