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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #672 vom 03.05.2010
Rubrik Neu erschienen

Blockflöte des Todes "Wenn Blicke flöten könnten"

Liedermacher – schrullig, sarkastisch, suizidal (und nur selten mit Blockflöte)
(CD; Wannsee)

Matthias Schrei alias Blockflöte des Todes besingt bevorzugt Alltägliches aus einem besonderen Blickwinkel. Natürlich thematisiert der Berliner Multiinstrumentalist (Gitarre, Bass, Tasten, Schlagzeug) immer wieder Beziehungen und zeigt dabei schon mit Titeln wie "Du bist so schön wie ein Flughafen", dass man von ihm herrlich schrullige Texte erwarten darf. Schrei nimmt Konsumgewohnheiten auf die Schippe ("Alles wird teurer" verteidigt den Anstieg des Kokain-Preises, schließlich werde nur noch Fair-Trade-Koks gehandelt) oder Gesundheitsbewusstsein ("Meine Freundin hat mich verlassen" – wegen der Eigenurin-Kur, die ihm ihr Arzt verordnet hat). Am besten sind aber seine Nonsens-Lieder wie "Mit Krücken" (in dem es um die Lust geht, mit Krücken Mücken zu zerdrücken) oder "Schlachthof", in den er zum 'Tag des offenen Tiers' einlädt.
Matthias Schrei hat einen angenehmen Hang zu Geschmacklosigkeit mit einer guten Portion Sarkasmus. Lieder wie "Volkshochschulkurs", in dem er als bislang glückloser Selbstmörder einen Kurs in Suizid belegt, gelingen ihm vermutlich auch deshalb, weil er das Leben nicht immer so leicht nimmt, wie man aufgrund seiner Texte vermuten könnte. Bleibt zu hoffen, dass er glücklich genug ist, um seine Sehnsüchte, Ängste und Frustrationen in weitere Lieder zu transformieren. [noi: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118946


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