Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #664 vom 01.03.2010
Rubrik Neu erschienen

Dee Dee Bridgewater "Eleanora Fagan (1915-1959): To Billie With Love From Dee Dee"

Jazz – moderne afro-amerikanische Sängerin und Konzeptionalistin tributiert 'Lady Day'
(CD; Emarcy)

Elinore Harris oder auch Eleonara Fagan Gough (nach dem Namen ihres Stiefvaters, der ihre Mutter heiratete, als sie fünf Jahre alt war), besser bekannt als Billie Holiday, eine der bedeutendsten Jazz-Sängerinnen aller Zeiten, war vor allem von der Blues-Sängerin Bessie Smith beeinflusst und erklärte die Dramatik ihres Gesangs einmal so: »Ich habe solche Songs gelebt.«
Als Schauspielerin war Dee Dee Bridgewater bereits für das One-Woman-Musical "Lady Day" in die Rolle von Billie Holiday geschlüpft. Nach Tribut-Alben an Größen wie Horace Silver ("Love And Peace", 1995), Duke Ellington ("Prelude To A Kiss", 1996) oder Ella Fitzgerald ("Dear Ella", 1997), interpretiert die moderne, afro-amerikanische Konzeptionalistin Bridgewater ihr Idol Billie Holiday weniger als tragische Blues-Sängerin und Opfer, sondern vielmehr als Heldin und Vorreiterin, die trotz chauvinistischer und rassistischer Repressalien als eine der ersten Frauen in die Jazz-Geschichte einging und für nicht Wenige bis heute unerreicht bleibt.
Ein Dutzend von Billie Holidays Trademark-Songs hat Pianist Edsel Gomez Bridgewater und ihren weiteren Begleitern Christian McBride (b), Lewis Nash (dr) sowie – last but not least – James Carter an Saxofonen, Bassklarinette und Altflöte auf den Leib arrangiert. Stimmlich zieht Dee Dee Bridgewater all ihre Register, in punkto Spiel- und Klangtechnik gibt es an dem versiert modernisierten Material nichts zu mäkeln. Was mir hier allerdings fehlt, ist die einzigartige Emotionalität der 'Blues'-Sängerin Billie Holiday, was vor allem deutlich wird, wenn man mit den beiden späteren Alben "Solitude" (1952) und "Songs For Distingué Lovers" (1957) vergleicht, die ebenfalls jeweils in kleineren Combo-Besetzungen eingespielt worden waren – wo bei Holiday echtes Herzblut fließt, bleibt Bridgewater trotz aller gesangstechnischen Raffinesse distanziert. [bs: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a118760


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite